Duisburg. Die Absicht, großvolumige und schwere Güter verstärkt auf die Wasserstraßen zu verlagern, ist eine wichtige Maßnahme aus dem „Masterplan Binnenschifffahrt“. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer rief dafür eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Vertretern der Binnenschifffahrt, der Güterbahn und Behörden ins Leben, die sich mit konkreten Umsetzungsschritten beschäftigten. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat, ebenfalls in diesem Gremium mitgearbeitet.
Die drei wesentlichen Handlungsempfehlungen wurden mittlerweile in einem knapp 100 Seiten starken Abschlussbericht der „AG Verlagerung“ zusammengefasst und lauten wie folgt:
- Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens
- Finanzielle Anreize für die am Transport Beteiligten für die Verlagerung auf die Wasserstraße und Schiene
- Steigerung der Attraktivität einer Verlagerung (Infrastruktur/Informationsangebot)
Besonders große Erfolgsaussichten für mehr Schwergut und Projektladungen auf dem Wasser versprechen laut der AG Verlagerung die Aufnahme von Wasserstraßen und Häfen in die Software des Verfahrensmanagementsystems für Großraum- und Schwerguttransporte (VEMAGS), finanzielle Anreize für den Um- oder Neubau von Spezialschiffen, die Groß- und Schwergut aufnehmen können, und die Ausweisung von Mikrokorridoren als Standardrouten zu den Häfen. Um die für die Transportdurchführung erforderliche Infrastruktur zu verbessern, wird im Abschlussbericht außerdem die Schaffung von weiteren Umschlagsanlagen an den Wasserstraßen empfohlen.
Hintergrund: Mit dem „Klimaschutz-Sofortprogramm 2022“ unterstützt die Bundesregierung Maßnahmen, die zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen führen. Für den Bereich der Binnenschifffahrt werden in diesem Zusammenhang für den nächsten Bundeshaushalt rund 300 Millionen Euro zusätzlich für Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle sowie rund 10 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verlagerung von Schwerguttransporten zur Verfügung gestellt.
(ste)