London/Madrid. Unter den Investoren sind auch die spanischen Fonds Vista Capital, Inversiones Ibersuizas und Quercus Equity. Die Offerte soll nach Informationen spanischer Medien ein Volumen von rund 3,7 Milliarden Euro haben und in zwei bis drei Monaten vorgelegt werden. Die lange als Iberia-Käufer gehandelte Deutsche Lufthansa hatte zuletzt ein Gebot als zu teuer abgelehnt. Bei den Gewerkschaften in Spanien stießen die Übernahmepläne auf Kritik. „Eine massive Beteiligung von Risikofonds lehnen wir ab“, sagte ein Sprecher. Vielmehr müsse British Airways (BA) als Industriepartner mehr Gewicht bekommen. Die Briten halten bereits einen Anteil von zehn Prozent an Iberia und haben ein Vorkaufsrecht für weitere knapp 27 Prozent. Eine Offerte im Alleingang lehnte BA ab. Beide Fluggesellschaften gehören dem Bündnis Oneworld an. Iberia ist die viertgrößte europäische Fluggesellschaft und traditionell auf den Routen zwischen Europa und Lateinamerika stark. Nach dem Zusammenschluss von Air France und der niederländischen KLM und der Übernahme der Swiss durch Lufthansa werteten Analysten die geplante neue Allianz als weiteren Schritt bei der Konzentration im europäischen Luftfahrtsektor. TPG Capital hatte bereits Ende März ein mögliches Gebot für 2,3 Milliarden Pfund (rund 3,4 Mrd Euro) für Iberia erwogen. Nach Angaben der „Financial Times“ (Dienstag) soll das neue Konsortium zu mindestens 51 Prozent von den spanischen Investoren geführt werden, um Iberias spanische Eigentümerschaft bei einer Übernahme nicht zu gefährden. In Lateinamerika, ihrem wichtigsten ausländischen Markt, kann Iberia ihre Flugrechte nur behalten, wenn die Spanier die Mehrheit des Kapitals besitzen. Zuvor hatten die Briten nach Medienberichten sondiert, ob sie zusammen mit Apax Partners und anderen Finanzinvestoren ein Gebot für Iberia abgeben könnten. Im vergangenen Jahr brach der Nettogewinn von Iberia bedingt durch zwei größere Streiks um fast 71 Prozent auf 116 Millionen Euro ein. Die Fluggesellschaft ist seit März offiziell auf der Suche nach einem Partner und hat rund 25.000 Mitarbeiter. Der Gewinn von British Airways sank im Geschäftsjahr 2006/07 (31. März) auf Grund höherer Kosten und eines schwächelnden Nord-Atlantik- Geschäfts leicht von 616 auf 611 Millionen Pfund (knapp 894 Millionen Euro). Die drei an der Operation beteiligten spanischen Fonds werden angeführt von Vista Capital, hinter dem die führende Großbank Santander Central Hispano (SCH) steht. An Inversiones Ibersuizas ist unter anderem der Gründer und Besitzer der international erfolgreichen Modekette Zara, Amancio Ortega, beteiligt. Zu Quercus Equity gehört die Unternehmerfamilie Carulla, die Anteile an der neuen spanischen Billigfluglinie Clickair besitzt.
British Airways und Finanzinvestoren wollen Iberia kaufen
Die Fluggesellschaft British Airways will zusammen mit dem US-Finanzinvestor Texas Pacific Group (TPG) die spanische Airline Iberia kaufen. Ob es schließlich zu einem offiziellen Gebot kommen werde, sei aber noch nicht klar, teilte das britische Unternehmen am Dienstag in London mit.