Verpackungsbranche: Recycling wird immer wichtiger

Das Leitthema der im Zweijahresturnus stattfindenden Fachpack lautet in diesem Jahr "Transition In Packaging". Die Branche steht tatsächlich vor einschneidenden Umwälzungen, denn im Frühjahr dieses Jahres wurde die EU-Verpackungsverordnung PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) verabschiedet, die ab 2030 in Kraft treten soll. Sie hat das Ziel, so viel Verpackung wie möglich zu vermeiden und sieht vor, dass mehr Verpackungen wiederverwendbar und recycelbar sind und/oder aus Rezyklat hergestellt werden. Das Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft von Verpackungen werde daher in den Bereichen Logistik, Intralogistik, Lagerhaltung, Kommissionierung und Transport in der gesamten EU noch einmal eine immense Bedeutung bekommen, betont auch die Bito-Lagertechnik, die in Halle 6 am Stand 340 ihre Mehrwegbehälterlösungen präsentiert. Die Regalkasten-Serie Bito RK wird ab Herbst 2024 serienmäßig aus Recycling-Material erhältlich sein und erfüllt laut Hersteller schon heute die geplanten Vorgaben der PPWR. Ebenfalls aus 100-prozentigem Recycle-Material bestehen die neuen Ecomotion-Modelle von Bito-Lagertechnik, die die für das Automatiklager entwickelte Leiselaufbehälter-Serie Bito XL-Motion erweitern. Alle Augen aufs Recycling Behälterspezialist Schütz (Halle 6, Stand 328) stellt unter anderem sein "Green Layer"- Produktportfolio in den Bereichen IBC, Kunststofffässer und Kanister vor. Bei dieser Produktlinie bringt Schütz einen Anteil von 30 Prozent Recyclingmaterial in die Mittelschicht der jeweiligen Verpackung ein. Dieses Rezyklat wird im Rahmen des eigenen weltweiten Rücknahmeprogramms für entleerte Verpackungen wiedergewonnen. Ebenfalls aus Schütz-eigenem Kunststoffrezyklat besteht die neue Kunststoffrahmenpalette von Schütz, die in IBC verbaut wird. Pooling-Dienstleister Chep (Halle 4, Stand 122) zeigt in Nürnberg seine "Share and Reuse"-Ladungsträger, allen voran den faltbaren ZirConic-Behälter. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit Cabka entwickelt, besteht zu 97 Prozent aus Post-Consumer-Kunststoffen und wartet mit einer Ladekapazität von 708 Litern und 750 Kilogramm auf. Dank seiner verbesserten Faltbarkeit lässt sich der Behälter platzsparend lagern und optimal in Lkw verstauen. Erfasste Daten geben Aufschluss über Standort, Gebrauchsmuster und Umlaufzeiten der Behälter. Cabka derweil präsentiert an Stand 312 in Halle 4 neben dem Großladungsträger ZirConic die neue Euro E.7.2-Palette. Die Drei-Kufen-Kunststoffpalette entspricht in ihren Abmessungen und ihrer Tragfähigkeit einer Standard-Europalette aus Holz und lässt sich problemlos in die für Holzpaletten konzipierten Logistikkreisläufe integrieren, verspricht Capka. Sie ist zu 100 Prozent recycelbar und kann wieder zu neuen Paletten verarbeitet werden. Die European Pallet Association EPAL (Halle 3, Stand 632) stellt nicht nur die generellen Nachhaltigkeitsaspekte des Palettentauschpools in den Fokus, sondern präsentiert auch ihre neue QR-Palette. Diese Palette ist mit einem QR-Code ausgestattet, über den Daten wie Herkunft, Produktionsdatum, Reparaturhistorie der Palette und der aktuelle Standort abgerufen werden können. Digitales Palettenmanagement Die Logistikbude hat sich von Haus aus auf das digitale Management von Paletten und anderen Mehrwegobjekten verlegt. Das Dortmunder Start-up (Halle 2, Stand 514e) zeigt auf der Fachpack unter anderem eine neue Nachhaltigkeitsbewertung, die Einblick in die ökologischen Auswirkungen des Mehrweg-Managements und Einsparungsmöglichkeiten bietet. Das neue Modul "Mietabrechnung" ermöglicht Unternehmen, Miete und Schwund verursachungsgerecht mit Kunden, Lieferanten und Dienstleistern abzurechnen. Darüber hinaus wurde die Anbindung an Systeme wie ERP oder WMS weiter vereinfacht; auch Partner-Hardware wie ProGlove-Handscanner und IoT-Sensoren der Deutschen Telekom können integriert werden. Deutscher Verpackungspreis 2024 Auf der Fachpack werden am 24. September exakt 41 Innovationen in zehn Kategorien mit dem Deutschen Verpackungspreis 2024 ausgezeichnet. Aus dem Kreis der Preisträger prämiert das Deutsche Verpackungsinstitut (DVI) zudem besonders wegweisende Innovationen mit den Gold Awards. In der Kategorie Logistik & Materialfluss können sich folgende Produkte über den Deutschen Verpackungspreis freuen: Zell Systemtechnik für ein modulares Werkstückträgersystem aus zu 100 Prozent recyclebaren Teilkomponenten Rajapack für den Grip Taper, ein automatischer wasseraktivierter Klebebandabroller mit Akku und Ladegerät Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland, Nestlé Deutschland und Duo Plast für eine Dehnhaube für alle gängigen Paletten-Formate aus 30 Prozent Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) Smurfit Kappa für Softcorner, eine kontrolliert nachgebende Eckenkonstruktion in Transportkartons, die das Einreißen von Folien bei Palettenverpackungen verhindert Dotch für ein Mehrwegsystem im Segment Speiseöle und Essig Helfer für die Intralogistik Lösungen für die Intralogistik kommen in Nürnberg ebenfalls nicht zu kurz. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels treten Faktoren wie Ergonomie immer stärker in den Vordergrund. Für das Heben schwerer Güter haben Vakuum-Experten eine Vielzahl von Helfern im Messegepäck. Schmalz (Halle 7, Stand 571) etwa zeigt seinen Vakuum-Schlauchheber JumboFlex. Dazu kommt ein umfangreiches Greiferzubehör, darunter der neue Sacksauggreifer PSSG. Er hält beschichtete und unbeschichtete Beutel aus Papier, Kunststoff oder Gewebe mit unterschiedlichem Füllgrad prozesssicher. Timmer (Halle 7, Stand 545) zeigt unter anderem den Saugfuß "Multisauger", der mit 29 kleinen, flexiblen Balgsaugern auch auf unebenen Oberflächen Halt findet. Neu ist die Ausführung "Foam" mit Moosgummidichtung, die das Heben von Gütern mit unebenen und grob strukturierten Oberflächen ermöglicht, wie sie beispielsweise bei Riffelblechen und Kautschukballen vorhanden sind. Anwender, die ihre Verpackungslinien weiter automatisieren möchten, finden auf der Messe jede Menge Anregungen. Trapo zeigt in Halle 3C, Stand 551 die Kompaktklasse seiner Roboterpalettierer. Für die End-of-Line-Palettierer sind das Knickarmroboter der High-Speed Robot System Serie (HRS Series) plus Multifunktionsgreifer. Mit drei Basismodellen bietet Trapo Lösungen für palettierte Waren wie Eimer, Säcke, Fässer, Dosen, Kartons, Kanister und mehr. Die Palettierlinie kann beispielsweise um autonome mobile Roboter (AMR), Palettenpuffersysteme (Sequenzer) und das automatisierte Lkw-Beladesystem TLS 3600 ergänzt werden. Vielfältiges Vortragsprogramm Flankiert wird die Ausstellung in den elf Hallen von einem prall gefüllten Konferenzprogramm. Auch hier sind Themen wie PPWR, Recycling und Kreislaufwirtschaft omnipräsent. Am ersten Messetag wird zudem der Deutsche Verpackungspreis vergeben.

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