Berlin. Die E10-Flaute und ein dramatischer Einbruch bei reinem Biodiesel haben dazu geführt, dass der Biokraftstoffabsatz um zwei Prozent auf rund 3,7 Millionen Tonnen gesunken ist. Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) für das vergangene Jahr hervor.
Durch die Ausweitung der Beimischung von Ethanol im Zuge der Einführung des Super Benzins E10 stieg der Bioethanolverbrauch bei Ottokraftstoffen um 6,3 Prozent auf 1,16 Millionen Tonnen. Dies war aber wegen der E10-Absatzprobleme viel weniger als erwartet.
Den Großteil des Absatzes machten 2011 mit 2,4 Millionen Tonnen Biodieselkraftstoffe wie B7 mit sieben Prozent Ethanol aus. Hier sank der Absatz um 5,6 Prozent. Früher war besonders reiner Biodiesel (B100) ein Garant für einen hohen Biokraftstoffabsatz. Durch eine Abschaffung von Steuerprivilegien gab es hier erneut einen starken Einbruch, es wurden weniger als 100 000 Tonnen verkauft, ein Minus von 67 Prozent. 2008 lag der Absatz noch über einer Million Tonnen.
Die Agentur für erneuerbare Energien betonte, dass es vor wenigen Jahren noch fast 2000 Zapfsäulen für Biodiesel in Deutschland gegeben habe. Heute müsse man Tankstellen, die den Rapskraftstoff anbieten, lange suchen. Grund sei die Steuerbelastung von reinem Biodiesel, der den Einsatz gegenüber dem fossilen Pendant wirtschaftlich unattraktiv mache. Immerhin habe durch die Nutzung von Biokraftstoffen in Deutschland 2011 auf Importe von Brennstoffen im Wert von 2 Milliarden Euro verzichtet werden können. (dpa)