Schwedt. Nach dem vorläufigen Produktionsstopps des Bioethanolwerks in Schwedt (Uckermark) befürchtet der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie eine weitere Verschlechterung der Marktlage. Preisdruck, schwierigere Absatzbedingungen und die für 2008 geplante Steuererhöhung bei Kraftstoffen machten den kleinen Produzenten zu schaffen, sagte Verbandssprecher Frank Brühning am Mittwoch. Brandenburgs Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) sprach im Potsdamer Landtag von einer “schlimmen Entwicklung“. Die rund 100 Beschäftigten des Schwedter Werkes sollen nach Angaben des Betreibers ab Oktober in Kurzarbeit gehen. Momentan würden Reinigungs- und Wartungsarbeiten erledigt, sagte Alexandra Mühr, Sprecherin der Verbio Vereinigte BioEnergie AG (Zörbig/Sachsen- Anhalt). Das Unternehmen hatte die Anlage Ende vergangener Woche heruntergefahren und dies mit einer schwierigen Geschäftslage wegen sinkenden Absatzes und extrem gestiegener Getreidepreise begründet. Es sei nicht absehbar, wann die Produktion wieder aufgenommen werde, sagte die Sprecherin. Das Unternehmen wolle jedoch an dem Werk festhalten. Geprüft werde, ob in der Anlage Rohalkohol zu Bioethanol vergoren werden könne. „Das ist nicht unser Wunsch, aber wir ziehen es in Betracht“, sagte Mühr. Bislang ist nach ihren Worten in der Anlage vorwiegend einheimischer Roggen verarbeitet worden. (dpa)
Biokraftstoff: Vorläufiger Produktionsstopp
Biokraftstoffproduzenten warnen vor Verschlechterung der Marktlage