Bremen. Deutsche Binnenschiffsbetriebe haben im Güterverkehr von und nach den Bremischen Häfen die Nase vorn. Das bestätigt das Statistische Landesamt Bremen für das erste Quartal 2010. Von den 1304 Binnenschiffen, die in den ersten drei Monaten im Zwei-Häfen-Stadt be- und entladen wurden, entfielen 1130 Schiffe auf deutsche Eigentümer. Das entspricht einem Anteil von knapp 87 Prozent. Mit großem Abstand folgten auf dem zweiten Rang die Niederlande (124 Frachter) und Polen mit 26 Schiffen.
Auch in den Bremischen Häfen hatten der Verkehrsträger Binnenschiff unter den Folgen des harten Winters 2009/2010 zu leiden, bestätigen die Statistiker. Mit 981.383 t wurden im ersten Dreimonatszeitraum rund 3,2 Prozent weniger Güter verladen beziehungsweise gelöscht. Bei den Gütergruppen dominierte im aktuellen Berichtszeitraum das Massengut mit rund 672.097 t und damit einem Anteil von gut 69 Prozent am Gesamttransportaufkommen der Binnenschifffahrt. Auf dem zweiten Rang folgte bereits der Containerverkehr mit rund 215.670 t. Wichtig: In dieser Zahl sind sowohl das reine Ladungsgewicht als auch das Gewicht der Transportbehältnisse selbst enthalten. Auf konventionelles Stückgut entfielen im Berichtszeitraum gut 93.600 t.
Die vergleichsweise geringen Ladungsmengenrückgänge erklärt das Statistische Landesamt Bremen gegenüber der VerkehrsRundschau unter anderem mit dem starken lokalen Bremer Markt. Auf der Unterweser gebe es ein relativ hohes Verkehrsaufkommen. Es speist sich unter anderem aus Kraftwerkskohle-Transporten zwischen dem Unterweser-Hafen Nordenham und den Bremer Kraftwerken. „Das sind relativ kostante Mengen", so ein Statistikamt-Sprecher. Im Containerverkehr kommt zum Tragen, dass sich in den Stadt-Bremischen Häfen die großen Containerpack-Stationen und Logistikzentren befinden, die über leistungsstarke Binnenschiffs-Shuttle mit Bremerhaven verbunden sind.
Inzwischen ziehen die Transportmengen im Binnenschiffsverkehr des Landes Bremens aufgrund der langsamen Erholung an den See-Terminals wieder an. (eha)