Berlin. Der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (Biek) hat die von der Bundesnetzagentur verfügte Einstellung des Verfahrens zur Entgeltüberprüfung bei der Deutschen Post bedauert. Die Bundesnetzagentur hatte das Verfahren eröffnet, weil sie Anhaltspunkte für eine missbräuchliche Preisgestaltung durch die Deutsche Post gefunden hatte. Diese hatte zuvor ihre Großkundenrabatte auf bis zu 38 Prozent erhöht.
Der Biek kritisiert, dass durch die Entlastung der Großkunden mittels Rabatten die allgemeinen Kosten der Postbeförderung, insbesondere die Kosten der Infrastruktur, auf die Verbraucher abgewälzt werden. Hier seien unverändert 55 Cent für den Standardbrief zu bezahlen. Die Deutsche Post hatte dagegen argumentiert, dass sie die Gruppe der Großkunden von Infrastrukturkosten teilweise entlasten müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Anders als Großkunden können sich die Verbraucher nach Ansicht des Biek aufgrund der Marktsituation das Beförderungsunternehmen nicht aussuchen. Daher müssten sie die von der Deutschen Post, welche eine marktbeherrschende Stellung inne habe, vorgegebenen Preise bezahlen. „Die Entscheidung der Bundesnetzagentur ist verbraucherfeindlich. Mit dem hohen Porto subventionieren die Verbraucher die Großkundenentgelte der Post, die damit Wettbewerber vom Markt fernhalten will," so Gunnar Uldall, Präsident des Biek. (sb)