Frankfurt/Main. Um das Dauerproblem des Lkw-Parkplatzmangels künftig zu lindern, sollen Speditionen ihre Betriebshöfe für Lkw-Fahrer öffnen. Diese Forderung äußerte der Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“.
BGL: Bis zu 40.000 fehlende Lkw-Stellplätze aktuell
Derzeit fehlen nach Informationen des Verbands 35.000 bis 40.000 Lkw-Stellplätze entlang der Autobahnen. Da die Speditionen selbst einige Platzreserven hätten und ihre Betriebshöfe zu vielen Zeiten längst nicht komplett belegt seien, würden sie sich daher auch für fremde Lkw als Parkmöglichkeit eignen. Wörtlich sagte Engelhardt gegenüber des Blatts: „Diese Möglichkeiten müssen dringend genutzt werden, wenn wir die chaotischen Zustände auf den Rastplätzen irgendwann einmal in den Griff bekommen wollen“.
Dafür seien jedoch auch Investitionen notwendig, Betriebsgelände müsste erst aufgerüstet werden. Neben sanitären Einrichtungen etwa durch Container mit Toiletten und Duschen müssten zudem Sicherheitsvorkehrungen wie Schranken an der Einfahrt geschaffen werden, forderte der BGL-Vorstandssprecher.
Engelhardt: Aufrüstung von Betriebshöfen muss gefördert werden!
Für derartige Aufrüstungen seien nach Berechnungen des Verbands Investitionen in Höhe von etwa 30.000 Euro je Betriebshof zu leisten. Engelhardt sagte gegenüber der „Welt“: „Um die Unternehmen dazu zu bewegen, muss es eine Grundförderung geben. Der Bund und auch die EU müssen dabei helfen“.
Der BGL betreibt gemeinsam mit der Straßenverkehrsgenossenschaft (SVG) und dem Transportversicherer Kravag seit August die Internet-Plattform Wedolo, die unter anderem Lkw-Fahrern bald den Service anbieten will, ihnen bei der Parkplatzsuche zu helfen. (sn)
Hannes