Bewegungsprofis im höheren Sinne

Mit oder ohne Ladekran? Diese Frage ließ sich bei der Anschaffung eines neuen Lkw für das Familienunternehmen Kress Transporte nicht eindeutig beantworten. Die nahe Marburg beheimatete Firma befördert vorwiegend Baustoffe. "Bei der Ergänzung unseres Fuhrparks wollten wir größtmögliche Flexibilität", erklärt Sven Kress. "In Stoßzeiten transportieren wir oft schwere Fertigbetonteile, für die wir die volle Nutzlast von 24 Tonnen benötigen", berichtet René Kress, der den Bereich Fuhrpark und Technik verantwortet. Mit dem zusätzlichen Eigengewicht eines fest montierten Ladekrans würde die Ladekapazität nicht ausreichen. Daher entschied sich Kress beim Aufbau des Motorwagens für Unilock, ein patentiertes Kran-Schnellwechselsystem. Hier ist ein Knickarmkran auf einer hydraulisch abkoppelbaren Konsole montiert. "Damit kann unser Fahrer den Ladekran in wenigen Minuten an- und abbauen", bestätigt Sven Kress. Ähnlich den Schnellwechselschaufeln von Baggern ist die Konsole auf Höhe der Anhängerkupplung des Motorwagens mit einem per Knopfdruck hydraulisch ausfahrbaren Bolzen verankert. Mehr Sicherheit und Kontrolle Ist auch die mechanische Aufteilung in getrennte Systemblöcke als Lösung für Anwender wirkungsvoll, so steht beim Kran selbst längst alles im Zeichen der Mechatronik. Risiken, so Fassi, Hersteller der Kranmarken Cranab und Fassi, müssen heute bereits während der Arbeit bewertet werden können. "Nur so kann der Kran-Bediener seine Arbeit in hoher Sicherheit ausführen. Dazu ist eine genaue Rückmeldung über die Betriebsbedingungen der Maschine einschließlich aller Variablen erforderlich, wie sie bei jedem Arbeitsgang auftreten", erklärt Rossano Ceresoli, technischer Direktor für F&E bei Fassi Gru. Eine der jüngsten Mechatronic-Entwicklungen des Unternehmens ist das FX-Link-System. Die Armaturenanzeige im Lkw informiert den Bediener, falls die Kranausleger nicht richtig zusammengelegt sind oder die Kranhöhe nicht stimmt. Die Kranfernbedienung kann dabei zum Starten und Stoppen des Lkw-Motors und zur Drehzahleinstellung verwendet werden, ebenso zum Einschalten der Scheinwerfer oder der Hupe. Zusätzlich lassen sich noch viele weitere Fahrzeuginformationen anzeigen. Auch bei Palfinger erleichtern digitale Lösungen Arbeitsabläufe und machen die Arbeit sicherer. Für L-Krane mit Hochsitz gibt es nun auch die Möglichkeit der Steuerung über einen elektronischen Joystick. Er ermöglicht sogar die integrierte Beladungserkennung, ohne auf eine Funkfernsteuerung umsteigen zu müssen. Mit dem e-Joystick können neben allen Kranfunktionen auch die Abstützung und Zusatzabstützung gesteuert werden. Beladung kennen, Lastgrenze errechnen Der österreichische Kranspezialist hat auch sein Standsicherheitssystem HPSC weiterentwickelt. HPSC-Plus Load verfügt über eine Beladungserkennung, welche die Neigung als Parameter für die Standsicherheit heranzieht und damit die Leistung bzw. Reichweite des Krans optimiert. Das System reagiert auf den Beladungszustand des Fahrzeugs, errechnet anhand der Neigung, die für die jeweilige Situation passende maximale Lastgrenze. Die Systemteile HPSC und Load ergänzen sich perfekt und übernehmen automatisch die Aufgaben der Standsicherheitsüberwachung - egal, ob das Fahrzeug unbeladen, teilbeladen oder voll beladen ist. Hiab: Erprobte HiVision-Steuerung Selbst Virtual Reality ist in vielen Bereichen bereits angekommen. So beispielsweise bei den Loglift-Holzladekranen von Hiab, deren Garantie bei Recycling- und Waldeinsatzkranen sowie bei der Zweitmarke Jonsered seit letztem August auf zwei komplette Jahre aufgestockt wurde. Die kamerabasierte HiVision-Steuerung ist bei Hiab schon seit einigen Jahren serienmäßig erhältlich - sie arbeitet mit einer VR-Brille, die gestochen scharfe 3-D-Bilder der Kameras bietet. Auf diese Weise kann der Bediener bei Regenwetter den Komfort des Lkw-Fahrerhauses genießen. Auch die Features CTC (Crane Tip Control) und SAF (Semiautomatic Folding) helfen als Kranspitzensteuerung und Kranparkassistent dem Bediener dabei, komplexe Bewegungen schnell und sicher auszuführen. Mehr zum Thema finden Sie unter #Ladekrane www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Ladekrane für Nutzfahrzeuge auf Straße und Bahn werden in der Regel hydraulisch angetrieben und sind schwenkbar. Je nach Krantyp besitzen sie ein bis drei Gelenke, einen Hubarm, maximal zwei Knickarme (Jib) und pro Knickarm einen bis acht Teleskopauszüge. Damit werden immer weitere Reichweiten erzielt.

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