Halle/Cochstedt. Das Landesverwaltungsamt von Sachsen-Anhalt hat den Betrieb am Flughafen Magdeburg-Cochstedt vorübergehend gestoppt. Für die Flughafengesellschaft Magdeburg/Cochstedt sei die Betriebsfreigabe widerrufen und die Gestattung des Flughafenbetriebes zum 1. September bis Ende Februar 2017 ausgesetzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch in Halle mit. Das Unternehmen habe seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht ausreichend nachweisen können. Das Unternehmen mit zuletzt 55 Mitarbeitern ist seit wenigen Tagen in einem Insolvenzverfahren.
Für den Flughafen gibt es nun zwei Perspektiven: Wenn das Unternehmen seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wieder nachweist, kann es die Genehmigungen erneut erhalten und den Flugbetrieb aufnehmen. Gelingt das bis zum 28. Februar 2017 nicht, wird das Landesverwaltungsamt dem Flughafen mit sofortiger Wirkung die Betriebsgenehmigung entziehen.
Der 30 Kilometer von Magdeburg entfernte Flughafen war früher vom russischen Militär genutzt worden. Nach der Wende wurde er mit Millionen-Summen aus Steuergeldern zu einem regulären Zivilflughafen ausgebaut. Der Betrieb schrieb allerdings rote Zahlen und wurde deshalb im Jahr 2010 an einen dänischen Investor verkauft. Vorübergehend hatten Billigflieger den Flughafen angesteuert. 2012 hatte der Flughafenbetreiber begonnen, das Frachtgeschäft auszubauen, dass bis dahin einen sehr kleinen Teil des Flugaufkommens ausgemacht hatte. In die schwarzen Zahlen schaffte es das Unternehmen nie. (dpa/ag)