Potsdam. Der geplanten Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER im Oktober 2020 steht nach Betreiberangaben nichts mehr im Wege. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup sagte am Montag, alle erforderlichen Dokumente seien der Bauaufsichtsbehörde übergeben worden. Darunter seien auch zuletzt offene Prüfbescheinigungen des Tüv. Die Fachleute hatten noch Kabel für die Sicherheitsstromversorgung und die Sicherheitsbeleuchtung geprüft.
Die Inbetriebnahme sei noch nie so sicher gewesen wie heute, sagte Lütke Daldrup im Sonderausschuss BER des Brandenburger Landtags. „Bei der Inbetriebnahme im Oktober 2020 sehen wir keine Risiken.“ Die Eröffnung des drittgrößten deutschen Flughafens lässt seit 2011 auf sich warten. Sechs Inbetriebnahme-Termine sind geplatzt, weil Baumängel, Technikprobleme und Planungsfehler den Start verhinderten.
Corona-Krise erleichtert Probebetrieb
Der Verkehrseinbruch in Folge der Coronavirus-Krise erleichtert nach Lütke Daldrups Angaben den Probebetrieb und die Inbetriebnahme. Der Probebetrieb im Terminal werde mit reduziertem Personal bei größtmöglichen Abständen ablaufen.
„Wir haben noch ein bis zwei Prozent des Verkehrs“, zog Lütke Daldrup den Vergleich zum sonst üblichen Geschäft an den bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld. Insgesamt würden an beiden Standorten etwa 1000 Passagiere pro Tag gezählt. „Wir müssen damit rechnen, dass die Fluggastzahlen über mehrere Monate sehr gering bleiben werden.“
Keine Garantie gibt es, dass das neue Terminal 2 am BER zur Eröffnung im Oktober bereit steht. Dort fehlt wegen der Corona-Krise gut ein Viertel der Bauarbeiter aus Osteuropa. Möglicherweise bleiben auch manche Läden im BER-Hauptterminal zum Start verriegelt, wie Lütke Daldrup andeutete. Er schließe nicht aus, dass der eine oder andere Betreiber in Schwierigkeiten gerate, sagte er. (dpa/ag)