Berlin. Die Pläne der Bahn für ein eigenes Vorstandsressort Güterverkehr werden konkret. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats wolle dem Kontrollgremium empfehlen, dafür Sigrid Nikutta zu bestellen, die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe. Das erfuhr die „Deutsche Presse-Agentur“ am Mittwoch, 30. Oktober, aus Aufsichtsratskreisen, nachdem Nikutta sich dem Ausschuss vorgestellt hatte. Die 50-Jährige solle demnach möglichst zum 1. Januar bei der Bahn anfangen und bei der Gütersparte DB Cargo auch operativ Verantwortung übernehmen.
Nikutta war 2010 von DB Cargo zur BVG gegangen, wo sie für die Busse und Bahnen der Hauptstadt verantwortlich ist. Der Aufsichtsrat der Bahn könnte die Personalie bei seiner Sitzung am 7. November beschließen. Nikutta hat bei Deutschlands größtem kommunalen Verkehrsunternehmen eine Kündigungsfrist von einem Monat.
Wie der „RBB“ aus Bahnkreisen erfuhr, votierte der Personalausschuss des DB-Aufsichtsrats am Mittwochabend für Nikutta als neues Konzern-Vorstandsmitglied. Dem Vernehmen nach sei es für Nikutta „ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch im Personalausschuss“ gewesen, berichtet der RBB weiter. Wenn der Aufsichtsrat selbst in der kommenden Woche dem Votum folgt, wäre die Entscheidung endgültig. Nikutta würde ab nächstem Jahr als zusätzliches Mitglied in den Konzernvorstand einziehen.
Berlins Wirtschaftssenatorin und BVG-Aufsichtsratschefin Ramona Pop (Grüne) sprach von einem Verlust für Berlin. Sie will wieder eine Frau für den Chefposten bei den Verkehrsbetrieben gewinnen. (dpa/tb)