Nürnberg/Duisburg. Die im Zusammenhang mit Schleusenerneuerungen diskutierte mehrjährige Sperrung des Main-Donau-Kanals bei Nürnberg ist nach Verbandseinschätzung vom Tisch. Die langfristige Sperrung einer so wichtigen Wasserstraße wie dem Main-Donau-Kanal bringt derart erhebliche volkswirtschaftliche Nachteile, dass das Bundesverkehrsministerium eine solche Variante nicht mehr ernsthaft in Betracht zieht. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) am Montag mit.
BDB-Präsident Georg Hötte berief sich dabei auf ein Schreiben von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Darin habe der Minister betont, eine Neubau-Variante, bei der der Kanal für mehrere Jahre gesperrt werden müsste, werde „bereits in einem sehr frühen Prüfungsstadium ausscheiden“. Die Prüfung einer mehrjährigen Sperrung des Main-Donau-Kanals aufgrund notwendiger Schleusenerneuerungen stellt lediglich eine sogenannte Vergleichsvariante im Zuge eines vom Bundesverkehrsministerium einzuhaltenden Standardprüfungsverfahrens zum Nachweis der Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme dar.
Der Bundesverkehrsminister antwortete damit auf ein Schreiben des BDB-Präsidenten, der auf die gravierenden Auswirkungen einer mehrjährigen Sperrung für die verladende Wirtschaft, das Binnenschifffahrts- und Binnenhafengewerbe sowie die drohenden volkswirtschaftlichen Schäden hingewiesen und Ramsauer um Klarstellung gebeten hatte.
Georg Hötte reagierte erleichtert auf die Erläuterungen des Ministers: „Es wäre absurd, der Schifffahrt und deren Kunden mit der Erneuerung der Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn einen Dienst erweisen zu wollen, dabei gleichzeitig aber für mehrere Jahre wortwörtlich das Wasser abzugraben. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen wären verheerend, und Güter würden – entgegen aller politischen Absichten – von der Binnenschifffahrt zurück auf den LKW verlagert. Wir sind daher dankbar für die klarstellenden Worte.“ (bw)
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