Ein wichtiges Thema auf dem 12. Symposium Logistik Innovativ des Logistik-Kompetenz-Zentrums Prien, das gestern begann und heute fortgesetzt wird, ist der Brenner-Transit. Hier sorgt bei der Wirtschaft vor allem die Blockabfertigung für Unmut. Wie Christian Bernreiter, bayerischer Minister für Wohnen, Bau und Verkehr, gestern auf dem Staatsempfang auf Schloss Herrenchiemsee in seiner Rede mitteilte, hat er sich mit Ingrid Felipe, Landeshauptmann-Stellvertreterin der Tiroler Landesregierung und in der Regierung für die Verkehrspolitik verantwortlich, getroffen. Zu den Inhalten der Gespräche wollte er sich nicht näher äußern. „Weißer Rauch ist allerdings noch nicht aufgestiegen“, sagte er mit einem Schmunzeln.
Tirol zu Zugeständnissen bereit, wenn …
Auch Felipe hatte am Staatsempfang teilgenommen. Gegenüber der VerkehrsRundschau sagte sie zu den Gesprächen mit Bernreiter, dass Tirol sehr wohl bereit ist, bei der Blockabfertigung Zugeständnisse zu machen. „Aber nur dann, wenn entsprechend mehr Lkw im Transit auf die Schiene verlagert werden“, so Felipe. Am Rande der Veranstaltung war zu hören, dass derzeit jedoch mit keiner Veränderung der Transitpolitik Tirols zu rechnen ist, weil im kommenden Jahr Landtagswahlen in Tirol stattfinden.
Bayern fordert dringend eine Lösung
Gerade in dieser Woche finden auf der Brenner-Autobahn von Montag bis Mittwoch sowie am Freitag Blockabfertigungen statt. Bernreiter hatte sich daher auch letzte Woche in einem Schreiben an die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, gewandt und endlich eine Lösung für den Alpen-Transitverkehr am Brenner gefordert: „Anwohner und Lkw-Fahrer leiden schon viel zu lang unter der Verkehrsbelastung. Das Problem muss konstruktiv und gemeinsam gelöst werden“, hatte er in einer Pressemitteilung erklärt. Bayern suche auf Wunsch Tirols ein Terminal für die Rollende Landstraße im Raum Rosenheim und unterstütze Tirol auch beim Thema Brenner-Maut. Bayern habe sich mit der Bitte um Unterstützung auch bereits wiederholt an den Bund gewandt. „Leider sind seitens der Bundesregierung bisher zu wenig Schritte erfolgt, um die Problematik zu lösen. Ich werde meine Bemühungen hier konsequent fortsetzen“, so Bernreiter. (cd)