Magdeburg. Bei der Umsetzung des länderübergreifenden Bauprojekts der A 14-Nordverlängerung (Magdeburg-Schwerin) sind die Planer wieder einen Schritt weiter. Gut zwei Jahre nach dem vom Bundesverwaltungsgericht verhängten Baustopp für den elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Colbitz und Dolle seien die gerügten Mängel behoben und das ergänzende Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, teilten Verkehrsministerium und Landesverwaltungsamt am Dienstag in Magdeburg mit. Der Änderungsbeschluss umfasse 159 Seiten. Das Teilstück Colbitz-Dolle, das rund 77 Millionen Euro kosten soll, schließt sich direkt an das bereits im Herbst 2014 freigegebene Stück zwischen Wolmirstedt und Colbitz an.
Der A 14-Lückenschluss unterliege Tier- und Naturschutzauflagen, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). „Wir müssen dem Tierwohl bei unseren Planungen entsprechen und das ist aufwendig”, sagte er. „Aber wir nehmen das ernst.” Im Detail hätten die Planer unter anderem eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht und die Auswirkungen auf den Ziegenmelker-Vogel und mehrere Käferarten genauer untersucht. Auch die entstehende Bundeswehr-Übungsstadt Schnöggersburg in der Colbitz-Letzlinger Heide habe eine Rolle gespielt, hieß es.
Änderungsbeschluss liegt öffentlich aus
Der nun gefasste Änderungsbeschluss liegt laut Behörden vom 16. bis 29. Februar in Tangerhütte, Wanzleben, Oschersleben, Wolmirstedt, Colbitz und Rogätz öffentlich aus. Innerhalb eines Monats könne dagegen beim Bundesverwaltungsgericht geklagt werden. Wann genau gebaut werden kann, hänge auch vom juristischen Tauziehen um das nächste Teilstück bis Lüderitz ab.
„Hierzu ruhen aktuell die Klageverfahren vor Gericht”, sagte Webel. Er betonte, das beide Abschnitte verkehrstechnisch untrennbar miteinander verbunden seien und auch nur zusammen gebaut werden könnten. „Genaue Zeitpläne zu erstellen, ist aktuell kaum möglich.” Webel hält es aber für realistisch, dass die Lücke bis zur A 24 bei Schwerin im Jahr 2020 geschlossen werden kann.
Der Bau der 155 Kilometer langen Nordverlängerung der Autobahn 14 wurde 2004 mit rot-grüner Mehrheit vom Bundestag beschlossen. Tier- und Umweltschützer gehen regelmäßig auf die Barrikaden. Sie sagen, die neue Autobahn würde Naturschutzgebiete zerstören, Landschaften zerschneiden und Arten gefährden. Die Gesamtbaukosten belaufen sich den Angaben zufolge auf etwa 1,3 Milliarden Euro. Allein der 97 Kilometer lange Abschnitt in Sachsen-Anhalt ist mit etwa 815 Millionen Euro kalkuliert.(dpa)