Bonn. Ohnehin fehlten rund 50.000 Fahrer. Die Speditionsbranche werde davon nicht profitieren, sondern rechne eher mit einer starken organisatorischen Belastung. BSL-Sprecherin Barbara Rauch sagte, auch ohne Streiks im Güterverkehr seien die Speditionsunternehmen fast ausgebucht. Das liege an der guten Wirtschaftslage, aber auch an veränderten Vorschriften für die Fahrer. Verkürzte Lenkzeiten oder erhöhte Pausenzeiten hätten zu einer deutlichen „Verknappung des Faktors Fahrer“ geführt. „Es geht jetzt darum, alle Reserven zu mobilisieren“, sagte Rauch. Es müsse auch geprüft werden, inwieweit man beim Transport auf private Bahn-Unternehmen ausweichen könnte. „Da, wo es geht – etwa an der Rheinschiene – setzen wir natürlich auch auf die Binnenschifffahrt. Aber das alles geht nicht von einem Tag auf den anderen“, erklärte die BSL-Sprecherin. Viele Speditionsunternehmen seien bereits auf die zusätzlichen Anforderungen vorbereitet. Im Einzelnen gelte es, im Gespräch mit den Auftraggebern auszuloten, welchen Gütern Vorrang beim Transport eingeräumt werden müsse. So hätten verderbliche Waren oder auch Güter, von denen ganze Produktionsketten abhängen, oberste Priorität.
Bahnstreik: Belastung für Spediteure – Speditionen treffen Vorbereitungen
Mit den angedrohten Streiks im Güter-Bahnverkehr rollt auf das Speditionsgewerbe eine große Belastung zu. „Kommt es zu den Streiks, dann bräuchten wir täglich zusätzliche 100.000 LKW, und das ist nicht machbar“, sagte eine Sprecherin des Bundesverbands Spedition und Logistik (BSL) in Bonn.