Berlin. Um die Auswirkungen der Corona-Krise besser zu bewältigen, haben sich Bahn-Unternehmen und -Verbände in einem Papier auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. „Für den Schienengüterverkehr als wesentlichen Baustein für die Versorgungssicherheit werden mit diesem Papier notwendige Eckpfeiler identifiziert“, heißt es in dem Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach seien für den Schienengüterverkehr verschiedene Szenarien vorstellbar.
„Die Spanne reicht von zusätzlichen Verkehren, die in großem Umfang von der Straße übernommen werden (müssen) bis hin zum Zurückfahren der Schienentransporte auf ein absolutes Minimum“, schreiben die Unterzeichner, zu denen neben dem Verband Allianz pro Schiene und anderen die Deutsche Bahn gehört sowie die Konkurrenz des bundeseigenen Unternehmens, die sich im Netzwerk Europäischer Eisenbahnen sowie dem Verband Mofair organisiert. Nun gelte es, für die unterschiedlichen Situationen Konzepte zu entwickeln, um für jedes Szenario vorbereitet zu sein.
Geänderte Öffnungszeiten an Terminals des Kombiverkehrs möglich
Die Unternehmen und Verbände sehen dafür auch Politik und Industrie in der Pflicht, die die Rahmenbedingungen setzen müssten. „So müssen beispielsweise Kinderbetreuung gewährleistet, Hotels an den Standorten des Lokführerwechsels geöffnet oder Werkstätten für die Instandhaltung des Rollmaterials verfügbar sein“, heißt es in dem Papier weiter. Auch seien geänderte Öffnungszeiten zu prüfen wie etwa der 24-Stunden-Betrieb von Terminals des Kombinierten Verkehrs.
Der Schienengüterverkehr ist von der Corona-Krise schwer betroffen, weil vor allem große Industriekonzerne zu den wichtigen Kunden gehören. Vielerorts ist die Produktion runtergefahren, sodass weniger Transporte notwendig sind.
In der vergangenen Woche hatte die Branche dafür geworben, verstärkt Lebensmittel, Hygieneprodukte und Arzneimittel über die Schiene zu transportieren. Aufgrund von wieder eingeführten Kontrollen an mehreren europäischen Grenzen standen Lastwagen mit wichtigen Waren über Stunden im Stau. (dpa/sn)
Richter