Berlin. Nach einem Verlustjahr ist die Deutsche Bahn 2016 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der bundeseigene Konzern erzielte einen Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,8 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Rüdiger Grube am Dienstagabend bei einem Empfang in Berlin bekanntgab. Das Unternehmen habe damit „die Trendwende geschafft”. Das Ergebnis liegt auf dem Niveau von 2014. Das detaillierte Zahlenwerk für das vergangene Jahr wird die Bahn-Spitze im März vorlegen.
2015 hatte der Konzern noch einen operativen Verlust von 154 Millionen Euro verbucht. Unterm Strich musste er damals sogar ein Minus von 1,31 Milliarden Euro ausweisen. Das lag vor allem an Abschreibungen auf den Schienengüterverkehr.
Beim Service- und Qualitätsprogramm „Zukunft Bahn” komme man gut voran, sagte Grube. So seien weniger Züge verspätet unterwegs gewesen. Im Fernverkehr sei der Anteil pünktlicher Züge von 74,4 Prozent (2015) auf 78,9 Prozent gestiegen. Das selbstgesteckte Ziel von 80 Prozent wurde damit allerdings verfehlt. Im Regionalverkehr lag die Pünktlichkeitsquote bei 94,8 Prozent (Vorjahr: 94,2 Prozent) und im Güterverkehr bei 76,0 Prozent (Vorjahr: 72,8 Prozent). Nach der Definition der Bahn ist ein Zug noch pünktlich, wenn er weniger als sechs Minuten zu spät ankommt.
Grube kündigte an, künftig außer dem Bereich Digitalisierung auch die Federführung des Programms „Zukunft Bahn” zu übernehmen. Bis Ende 2016 war dafür der ausgeschiedene Infrastruktur-Vorstand Volker Kefer zuständig. In einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 30. Januar soll Grubes Dienstvertrag verlängert werden, wie das Gremium im Dezember mitgeteilt hatte. Grube bleibt voraussichtlich bis Ende 2020 Vorstandsvorsitzender.
Für die Koordination aller Digitalisierungsprojekte wird bei der Bahn demnächst einen „Chief Digital Officer” verantwortlich sein. Den neuen Posten besetzt am 1. April Stefan Stroh, der zuletzt in der Management-Beratung bei PwC Strategy tätig war. (dpa)