Nach dem Start eines neuen Batteriezugs vor fast drei Monaten hat die Deutsche Bahn eine positive Zwischenbilanz gezogen. "Der Zug kommt bei Reisenden und Mitarbeitern gleichermaßen gut an", erklärte der Bahn-Konzernbevollmächtigte für den Südwesten, Thorsten Krenz, nach Angaben seines Unternehmens am Donnerstag.
Der Batteriezug hat für die Bahn eine strategische Bedeutung. Denn er ist ein möglicher Nachfolger für Dieselzüge in Deutschland. Auf insgesamt 450 Linien im deutschen Schienennetz sind nach Angaben des Unternehmens bislang ausschließlich Dieselzüge unterwegs.
Die Deutsche Bahn hatte den nach eigenen Angaben ersten voll zugelassenen Batteriezug des Herstellers Alstom im Januar auf die Reise geschickt. Er verkehrt testweise in Schwaben auf der sogenannten Gäubahn zwischen Herrenberg (Landkreis Böblingen) und Eutingen im Gäu. An Wochenenden fahre er in Bayern im Fränkischen Seenland von Gunzenhausen nach Pleinfeld. Der Probebetrieb laufe noch bis Mai.
Der Zug sei ein "echter Klimaschützer, der zunächst hier in Baden-Württemberg und Bayern und bei weiterhin guten Ergebnissen womöglich bald überall im Land im Regionalverkehr unterwegs sein wird", sagte der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), der Bahn zufolge. Berthold Frieß, Ministerialdirektor im baden-württembergischen Verkehrsministerium, sagte, Batteriezüge könnten künftig auch in der Ortenau im badischen Landesteil und auf der sogenannten Hermann-Hesse-Bahn zwischen Calw und Renningen eingesetzt werden.
Die Bahn hatte bereits seit Mitte der 1950er Jahre in größerem Umfang Akku-Triebwagen eingesetzt. Der am häufigsten beschaffte Zugtyp wurde bis Mitte der 1990er Jahre eingesetzt. (jl/ste/dpa)