Frankfurt/Main. Der Gewinn der Deutschen Bahn ist im vergangenen Jahr kräftig eingebrochen. Bei einem nahezu unveränderten Umsatz von gut 39 Milliarden Euro blieb unter dem Strich ein Gewinn von 649 Millionen Euro – das ist nur halb so viel wie im Vorjahr (1,46 Milliarden Euro). Bahnchef Rüdiger Grube begründete die Einbußen unter anderem mit der schwierigen Wirtschaftslage in Europa, unter der vor allem der Güterverkehr litt. „Die Konjunktur verlief vielerorts schlechter als erwartet – das hat sich in unserem Transport- und Logistikgeschäft bemerkbar gemacht“, sagte Grube. Auch die höheren Personal- und Energiekosten sowie die Folgen des Elbe-Hochwassers im vergangenen Sommer machten dem Unternehmen zu schaffen.
Rückgang im Schienengüterverkehr
Im Schienengüterverkehr ging die Verkehrsleistung um 1,5 Prozent auf 104,3 Milliarden Tonnenkilometer zurück. Der Rückgang in Deutschland lag bei gut 4 Prozent. Das operative Ergebnis nach Zinsen (EBIT) betrug bei der Schienengüterverkehrstochter DB Schenker Rail minus 32 Millionen Euro (2012: + 1 Mio. Euro).
Uneinheitlich verlief die Entwicklung bei der Logistiktochter DB Schenker Logistics. Im europäischen Landverkehr erhöhte sich das Sendungsvolumen lediglich um 0,2 Prozent, getrieben vor allem durch Paketsendungen und den internationalen Verkehr. Die Abschwächung im nationalen Landverkehr konnte dadurch ausgeglichen werden. Bei fast gleichem Umsatz wie im Vorjahr (6,3 Milliarden Euro) brach das operative Ergebnis im Landverkehr um fast 35 Prozent ein und lag bei 92 Millionen Euro (Vorjahr: 141 Millionen Euro). Das Luftfrachtvolumen sank geringfügig um 0,3 Prozent. Die Seefracht verzeichnete einen Rückgang um 0,7 Prozent. Dagegen meldete die Kontraktlogistik ein kräftiges Umsatzplus von 5,2 Prozent. Insgesamt sank der Umsatz bei DB Schenker Logistics um 3,5 Prozent. Das operative Ergebnis des Geschäftsfeldes (EBIT) sank um knapp 20 Prozent und lag bei 335 Millionen Euro.
Geringere Dividende an den Bund
Die Bahn soll angesichts eines Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr weniger Dividende an den Bund als Eigentümer zahlen. Das wurde bereits am Mittwoch nach der Aufsichtsratsitzung des Konzerns bekannt. Die Ausschüttung von 200 Millionen Euro soll nach Angaben aus dem Bundesverkehrsministerium in voller Höhe wieder ins Schienennetz investiert werden. Im Jahr zuvor hatte der Konzern eine Dividende von 525 Millionen Euro abgeführt.
Fahrgastrekord im Personenverkehr
Im Schienenpersonenverkehr vermeldet die Bahn dagegen einen neuen Fahrgastrekord. In den Zügen der Bahn wurden im vergangenen Jahr 2,016 Milliarden Fahrgästen transportiert. Dies bedeutet einen Zuwachs um 42 Millionen Bahnreisende. Getragen war diese positive Entwicklung vor allem von einem anhaltenden Wachstum im Nahverkehr. (diwi)