Berlin. Bei der Vorlage der Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn an diesem Donnerstag in Frankfurt werden Angaben zu möglichen Ergebnisbelastungen durch den langwierigen Tarifkonflikt erwartet. Im operativen Geschäft hat der bundeseigene Konzern in den ersten sechs Monaten von der guten Konjunktur profitiert und den Umsatz ausgebaut. Auch das Ergebnis bis einschließlich Mai entwickelte sich positiv, wie Bahnchef Hartmut Mehdorn bereits Ende Juni mitgeteilt hatte. Im Juli war es dann aber zu mehreren Streikaktionen der Gewerkschaften gekommen, die zu empfindlichen Einbußen führten. Dass Mehdorn am Donnerstag ein Ergebnis der laufenden Vermittlungsgespräche mit der Lokführergewerkschaft GDL präsentiert, wird nicht erwartet. Im ersten Halbjahr 2006 hatte die Bahn deutlich zugelegt und 936 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgewiesen. Der Umsatz betrug damals 14,49 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2007 stiegen die Erlöse nun auf gut 15 Milliarden Euro, wie auch das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet hatte. Für das Gesamtjahr 2007 hat der Vorstand bisher drei Prozent Umsatzwachstum prognostiziert. Beim EBIT wurde ein leichter Rückgang in Aussicht gestellt, da der Rekordgewinn 2006 von knapp 2,48 Milliarden Euro auch einmalige Sondereffekte von mehr als 300 Millionen Euro enthalten hatte. In der schwelenden Tarifauseinandersetzung mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) läuft unterdessen die Vermittlung weiter. Die früheren CDU-Spitzenpolitiker Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf hatten das Moderationsverfahren am 13. August begonnen. Die GDL hat zugesagt, währenddessen auf Streiks zu verzichten, mindestens bis 27. August. Hauptstreitpunkt ist die GDL-Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal. Die Bahn lehnt dies ab.
Bahn legt Donnerstag Halbjahresbilanz vor
Bei der Präsentation in Frankfurt werden mögliche Ergebnisbelastungen durch den langwierigen Tarifkonflikt erwartet.