Berlin. Die Deutsche Bahn begrüßt die neuen Überlegungen der großen Koalition zur geplanten Teilprivatisierung und hofft, damit den gefährdeten Börsengang noch retten zu können. Aufsichtsrat und Vorstand begrüßten heute die Überlegung, unter dem Dach des bundeseigenen Konzerns eine Holding für den Personen- und Güterverkehr einzurichten, an der sich private Investoren mit bis zu 49,9 Prozent beteiligen könnten. Der Aufsichtsrat hatte sich mit dem Thema in einer Sondersitzung auf Antrag der Gewerkschaften Transnet und GDBA beschäftigt. Das Kontrollgremium und der Vorstand bekundeten anschließend in einer gemeinsamen Erklärung ihre Sorge, „dass eine politische Absage des Gangs an den Kapitalmarkt unabsehbare negative Konsequenzen“ hätte. Das jüngst vom Bundesfinanzministerium vorgeschlagene Modell sei „ein aus Sicht aller Vertreter des Aufsichtsrats praktikabler Weg“, hieß es in der Mitteilung. Der Transnet-Vorsitzende und stellvertretende Bahn-Aufsichtsratschef Norbert Hansen sagte, es dürfe kein Modell geben, bei dem private Investoren am Ende Mehrheitsgesellschafter der Transportsparte werden könnten. Verbindliche Regelungen müssten „dieses Risiko ausschließen“. Sonst drohe der Bahn die Zerschlagung mit negativen Folgen für die Beschäftigungssicherung. Derzeit sei „noch nicht feststellbar“, ob das Modell aus dem Finanzministerium diese Bedingung der Gewerkschaften erfülle, sagte Hansen. Die Spitzen von Union und SPD hatten vereinbart, bis zum nächsten Koalitionsgipfel am 10. Dezember das neue Konzept zu prüfen, nachdem über die bisherigen Pläne heftiger Streit ausgebrochen war. Die Sozialdemokraten verlangen ein „Volksaktienmodell“ mit der Ausgabe stimmrechtsloser Vorzugsaktien, die Union lehnt dies ab. (dpa)
Bahn hofft auf Zustimmung der Koalition zur Teilprivatisierung
Die Bahn begrüßt die neuen Koalitions-Überlegungen zur Teilprivatisierung, da ein Fehlschlagen des Börsengangs negative Konsequenzen mit sich bringen könnte