London/Berlin. Die Deutsche Bahn will ihr europäisches Frachtgeschäft auf der Schiene ausbauen und verhandelt über Zukäufe in Großbritannien und Spanien. Entsprechende Gespräche seien bereits fortgeschritten und würden weiter vorangetrieben, hieß es heute aus Verhandlungskreisen. Dabei geht es einerseits um eine Übernahme der größten britischen Güterbahn EWS (English Welsh and Scottish Railway). Laut „Daily Telegraph“ könnte der Kaufpreis bei rund 250 Millionen britischen Pfund (370 Millionen Euro) liegen. Außerdem wird über eine Mehrheitsbeteiligung am spanischen Logistikdienstleister Transfesa verhandelt, der vor allem Transporte für die Autoindustrie anbietet. Endgültige Entscheidungen sind Verhandlungskreisen zufolge noch nicht gefallen. Der Aufsichtsrat der Bahn soll aber möglichst schon in der nächsten Sitzung am 27. Juni darüber beschließen können. Die Schienen-Gütersparte des bundeseigenen Konzerns, Railion, kam im vergangenen Jahr auf 3,2 Milliarden Euro Umsatz. Die Bahn hatte mehrfach angekündigt, ihre Position im Schienengüterverkehr ausbauen zu wollen, der seit Jahresbeginn in der EU liberalisiert ist. (dpa)
Bahn baut Frachtsparte aus
Verhandlungen über Zukäufe in Großbritannien und Spanien: Bahn plant Ausbau des europäischen Frachtgeschäfts auf der Schiene