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Baden-Württemberg: LKW-Fahrern droht Fahrverbot am Aichelberg

12.01.2010 11:49 Uhr
Baden-Württemberg: LKW-Fahrern droht Fahrverbot am Aichelberg
LKW-Fahrer auf der A8 müssen bei starkem Schneefall oder Glätte mit Zwangspausen rechnen
© Foto: ddp/Uwe Meinhold

A8 bei starkem Schneefall oder Straßenglätte zeitweise komplett gesperrt / Weiterfahrt erst nach Räumeinsatz

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Karlsruhe. Lastwagenfahrer müssen diesen Winter in Baden-Württemberg mit einem kurzzeitigen Fahrverbot auf der Autobahn rechnen. Bei starkem Schneefall oder Straßenglätte werde erstmals die Autobahn 8 (Stuttgart-München) vor dem Aichelberg für Lastwagen zeitweise komplett gesperrt, sagte der Verkehrsexperte Matthias Zimmermann vom Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (ISE) in Karlsruhe in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Lastwagen werden gestoppt und dürfen erst weiterfahren, wenn der Winterdienst die Fahrbahn geräumt und gestreut hat. Damit soll ein Verkehrschaos am Albaufstieg der A8, der stark befahrenen Steigungsstrecke zwischen Stuttgart und Ulm, verhindert werden. „Als häufigste Ursache für lang anhaltende Verkehrszusammenbrüche im Winter haben wir in einer Untersuchung die Blockade von Fahrbahnen durch liegen gebliebene Lastwagen identifiziert“, sagte Zimmermann. Dies habe zuletzt auch das Tief „Daisy“ gezeigt. Besonders problematisch seien Steigungsstrecken. Bei starkem Schneefall oder bei extremer Glätte kämen Lastwagen, viele davon mit Sommerreifen, ins Rutschen, steckten fest, stellten sich quer oder verursachten Unfälle. Die Folge sei die Blockade der Fahrbahn. Andere Autos, auch die Fahrzeuge des Winterdienstes, kämen nicht mehr durch. Der Verkehr breche für Stunden total zusammen, Autofahrer müssten in ihren Fahrzeugen ausharren. „Der Albaufstieg ist eine neuralgische Steigungsstrecke, die im Winter immer wieder große Sorgen bereitet“, sagte Zimmermann. „Das Problem ist das Zusammentreffen von Steigung, lang anhaltendem Schneefall und fehlender Winterausrüstung der LKW.“ Dadurch komme es regelmäßig zu Verkehrsbehinderungen, Staus und Unfällen. Eine Lösung sei die so genannte Blockabfertigung. „Wir stoppen den LKW-Verkehr und ermöglichen damit dem Winterdienst freie Fahrt“, sagte Zimmermann, dessen Institut den Pilotversuch im Auftrag des Verkehrsministeriums und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wissenschaftlich begleitet. Die Blockabfertigung werde dieses Jahr erstmals in Baden-Württemberg getestet. „Die Autobahnpolizei hält bei extremer Witterung sämtliche LKW vor einer Anschlussstelle im Vorfeld einer Steigung an. So ist es den Winterdienstfahrzeugen möglich, ohne Behinderung durch den Schwerverkehr auf die Autobahn zu fahren und diese sicher auch bei extremer Witterung zu machen.“ Nach dem Einsatz des Winterdienstes könnten die Lastwagen weiterfahren. Die Blockabfertigung ermögliche bei Wintereinbrüchen den Streufahrzeugen eine ungehinderte Räumung der Steigungsstrecke, sagte Baden-Württembergs Verkehrs-Staatssekretär Rudolf Köberle (CDU). „Der Verkehrsfluss für PKW bleibt aufrecht erhalten und ein vollständiger Stillstand des Verkehrs wird vermieden.“ Davon profitierten alle, auch die LKW-Fahrer. Sie könnten nach ihrer Zwangspause mit sicheren Straßenverhältnissen rechnen. Die Anhaltezeit betrage maximal 15 Minuten, sagte Zimmermann. Sie sei damit in vertretbarem Rahmen. In anderen Ländern, beispielsweise in der Schweiz, habe sich die Blockabfertigung bewährt. Derzeit würden Lastwagenfahrer am Albaufstieg mit Flugblättern in sechs verschiedenen Sprachen über das Vorhaben informiert. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen. Hierzu zählten auch entsprechende Hinweis- und Verbotsschilder entlang der Autobahn. Sollte es zu einem starken Wintereinbruch kommen, werde der Verkehr vor der Autobahnanschlussstelle Aichelberg im Kreis Göppingen gestoppt. PKW seien von der Sperrung nicht betroffen, sie dürften auch bei extremer Witterung weiterfahren. (dpa)

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