Duisburg. Wie Binnenschiffe künftig ferngesteuert und ohne Abgase fahren können, wollen Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen demnächst mit einem 15 Meter langen Forschungsschiff auf dem Rhein untersuchen. Das „Smart & Green Ship“ soll 2023 vom Stapel laufen, berichtete Professor Bettar Ould el Moctar, Leiter des Instituts für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme (ISMT), am Freitag, 21. Januar. Das Projekt kostet rund 1,3 Millionen Euro. 90 Prozent der Kosten übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen. Laut el Moctar handelt sich um eines der ersten derartigen Forschungsschiffe weltweit.
Wegen eines Fachkräftemangels soll es künftig mehr automatisiert fahrende Schiffe geben, teilte das NRW-Verkehrsministerium mit. Auch sollen auf dem Forschungsschiff klimaschonende Antriebskonzepte für Binnenschiffe erprobt werden. Das Schiff hat einen elektrischen Hauptantrieb. Den nötigen Strom soll zunächst eine Brennstoffzelle erzeugen. Die Entwicklung des Schiffs soll bis Mai abgeschlossen sein, danach wird eine Werft gesucht. Der Stapellauf ist für 2023 geplant. Fahren soll das Schiff unter anderem auf dem Rhein und auf dem Dortmund-Ems-Kanal.
Das Forschungsschiff hat nicht die übliche Form eines Binnenschiffs, sondern wird als Katamaran mit zwei Rümpfen konzipiert. „Gleichzeitig werden wir es so gestalten, dass sich die Fahrdynamik von größeren Schiffen abbilden lässt“, sagte el Moctar. Der Wissenschaftler rechnet damit, dass ein vollautomatisiertes Binnenschiff schon in rund acht bis zehn Jahren in den regulären Betrieb gehen kann. (dpa/tb)