München. Die Frachtdivision der Schweizer Fluglinie verzeichnet keinen merkbaren Rückgang des Transportaufkommens als Folge der Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro. Zu der Währungsanpassung war es durch die Entscheidung der Schweizer Notenbank Mitte Januar gekommen, die den vor über drei Jahren festgelegten Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufhob, was zu einer merklichen Aufwertung des Franken führte. Wegen der Verteuerung von eidgenössischen Produkten gegenüber Konkurrenzangeboten aus Euroland hätte es zwar zunächst einen Rückgang der Schweizer Exporte gegeben, was sich in den Folgewochen aber wieder nivelliert habe, sagte Swiss-Frachtchef Oliver Evans auf der Messe Transport Logistic in München. „Wir haben unmittelbar nach der Franken-Aufwertung zwar ein leichtes Minus der in der Schweiz verladenen Tonnage festgestellt, doch mittlerweile ist die Delle vorbei und das Aufkommen wächst wieder“, sagte der Manager. Wörtlich sprach er von einer „sehr robusten Wirtschaftslage“.
Geholfen habe dabei auch die von Swiss WorldCargo verfolgte Strategie, sich auf die Beförderung von Spezialprodukten zu konzentrieren, wie etwa Kunstartikel, Schmuck und andere hochwertige Güter, pharmazeutische Erzeugnisse oder Expresssendungen. Diese Produkte seien auf dem Weltmarkt weniger währungsanfällig als etwa Massengüter.
Evans betonte, dass sein Unternehmen den Weg der Produktspezialisierung konsequent weiterverfolgen werde. Dieser habe sich in der Vergangenheit ausgezahlt und werde dies auch in Zukunft tun. Wichtiges Element dieser strategischen Ausrichtung seien ständige organisatorische, technische und logistische Innovationen. So teste Swiss WorldCargo gegenwärtig mit der Schweizer Post in einem Feldversuch den Einsatz von Drohnen, um die Zustellung von kleineren Packstücken auf der letzten Meile schneller und effizienter als heute zu gestalten. (hs)