Leipzig. Um Mitternacht haben Beschäftigte am Amazon-Standort Leipzig für 24 Stunden ihre Arbeit niedergelegt. „Sie kämpfen für gesündere Arbeitsbedingungen, für Respekt und Anerkennung – und für einen Tarifvertrag“, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.
Mit dem Streik will Verdi die Forderung unterstreichen, Arbeitsbedingungen tarifvertraglich zu regeln. Die Gewerkschaft fordert Amazon seit mehr als fünf Jahren dazu auf, Tarifverhandlungen analog zum Einzel- und Versandhandel zu führen. Der US-Konzern lehnt dies ab. Amazon sieht sich als Logistikunternehmen und verweist darauf, dass die Bezahlung in den elf deutschen Versandzentren am oberen Ende dessen liege, was in der Logistikbranche üblich sei.
Amazon bietet den Mitarbeitern in den Versandzentren nach eigenen Angaben Überstundenzuschläge, Boni bei entsprechender Leistung, berufliche Ausbildung sowie Mitarbeiteraktien. Die Beschäftigten hierzulande stiegen mit einem Lohn von mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde ein und bekämen nach zwei Jahren im Schnitt knapp 2400 Euro im Monat inklusive Zusatzleistungen wie Boni. (sno/dpa)