Rom/Italien. Die marode italienische Fluggesellschaft Alitalia will durch Stellenabbau und die Streichung unrentabler Strecken wieder auf die Beine kommen. Dies wurde am Donnerstagabend nach einer Aufsichtsratssitzung des Konzerns bekannt. Insgesamt könnten bis zu 1000 der derzeit rund 10 000 Arbeitsplätze gestrichen werden, berichteten italienische Medien am Freitag. Zudem will Alitalia sich demnächst mehr auf Flüge nach Amerika konzentrieren und weniger Ziele in Asien ansteuern. Durch die Einstellung nicht-profitabler Verbindungen sollen zwölf Prozent der Alitalia-Flugzeuge am Boden bleiben. Außerdem wolle die Gesellschaft ihre Flüge künftig hauptsächlich über den Airport Fiumicino in Rom und weniger über Malpensa in Mailand abwickeln. Wahrscheinlich werde es in Zukunft auch eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1,5 Milliarden Euro geben, hieß es. Dies seien die Richtlinien eines neuen Industrieplans für den Zeitraum 2008 bis 2011. Der neue Firmenchef Maurizio Prato wurde beauftragt, einen Käufer für bis zu 49,9 Prozent der Alitalia zu finden. Die Citigroup wurde als Berater ausgewählt. Die Zeitung „La Repubblica“ meinte, nun rücke auch Air France als möglicher Interessent wieder in Reichweite. Der Plan erfülle alle wichtigen Kriterien, um den Franzosen einen Kauf schmackhaft zu machen, darunter etwa eine erhebliche Kapitalerhöhung und einen drastischen Sanierungskurs noch vor der Veräußerung. „Die Neuorganisation ist wie maßgeschneidert auf die Ziele von Air France“, schrieb das Blatt. Die Regierung in Rom sucht seit Monaten einen Käufer für die angeschlagene Linie, jedoch scheiterten bisher alle Privatisierungspläne. Air France wurde immer wieder als möglicher Interessent genannt, war jedoch nicht in das offizielle Bieterverfahren eingestiegen. Dieses war Mitte Juli gescheitert, nachdem mit der italienischen Fluglinie Air One auch der letzte Interessent ausgestiegen war. (dpa)
Alitalia präsentiert Rettungsplan
Stellenabbau und die Streichung unrentabler Strecken sollen Alitalia wieder interessant für Investoren machen