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Alain Picard ist neuer Chef von SNCF Geodis

17.07.2013 11:07 Uhr
Alain Picard ist neuer Chef von SNCF Geodis
Der neue Cef bei SNCF Geodis, Alain Picard
© Foto: SNCF

Picard ist Nachfolger von Pierre Blayau, der Aufsichtsratschef des staatlichen Nuklearkonzerns Areva wird.

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Paris. Die Frachtabteilung der französischen Staatsbahn SNCF Geodis hat einen neuen Vorstand. Zum Nachfolger von Pierre Blayau, der nunmehr den Aufsichtsrat des staatlichen Nuklearkonzerns Areva leitet, ernannte Paris als Generaldirektor Alain Picard. Er war seit Oktober 2011 verantwortlich für die Finanzen des Unternehmens, ferner für den Einkauf und die Informatik. Im Frachtsektor ist er bei der Bahn seit 8 Jahren tätig. Es wird allgemein erwartet, dass sich Picard insbesondere um die Weiterentwicklung der rentablen Geodis-Aktivitäten ebenso wie um die chronischen Verluste im Bahnfrachtbereich kümmern soll. Im vergangenen Jahr war Geodis gezwungen, bei Aktiva eine Wertminderung in Höhe von 300 Millionen Euro einzuleiten.

Picards bisherige Funktion wurde Mathias Emerich übertragen. Er kehrt damit in die Dienste der Staatsbahn zurück, bei der er zuvor schon 10 Jahre lang mit verschiedenen Führungsaufgaben betraut gewesen ist. Pierre Blayau kappt bei Areva seine Verbindungen mit SNCF jedoch nicht gänzlich, sondern fungiert weiter als Berater von Bahnchef Guillaume Pepy.

Blayau hat während seiner vor 12 Jahren begonnenen Amtszeit bei Geodis eine Reihe wichtiger Struktur – und Finanzreformen auf den Weg gebracht, so in den Bereichen Einzelwaggon-Praxis, Kombitransport und „Schienenautobahnen“. Der Gütertransportsektor der Bahn ist seither umstrukturiert, jede Betriebseinheit verfügt über eine klare Marschroute und die Dauerkonfrontation mit den Bahngewerkschaften über die Zukunft des Schienentransports scheint fürs Erste beendet. Die seit 2008 herrschende weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat jedoch für neue Probleme gesorgt: Das Frachtvolumen bei Stückgut und KEP zeigt seither nach unten, aber die hohen Kosten für die entsprechenden Strukturen muss die Gruppe dennoch weiter aufbringen und die Übernahme mehrerer Unternehmen wie Ciblex und Sernam hat die nötige Konzentration des Marktes nicht beschleunigt, sondern behindert. Auch die der Logistik des US-Computergiganten IBM hat laut Presseberichten nicht den erhofften Positiveffekt auf die Gewinnentwicklung bei Geodis gehabt. Im Bereich von Geodis Wilson, spezialisiert auf internationale Transport-Kommissionierung, hatte die Staatsbahnsparte ebenfalls mehr erwartet. Um hier von den trotz Krise anhaltenden relativ guten Wachstumsperspektiven im globalen Geschäft mitprofitieren zu können, scheint die entsprechende Geodis-Abteilung aber im Vergleich mit den großen weltweit gespannten Netzen zu klein zu sein. (jb)

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