Paris. Die französisch-niederländische Luftfahrtgesellschaft Air France/KLM hat nach einem Bericht der Pariser Les Echos von Januar bis Ende September im Frachtgeschäft 222 Millionen Euro Verluste eingefahren. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres beliefen sich die Verluste auf 181 Millionen. Der Umsatz zwischen Januar und Oktober dieses Jahres verringerte sich um 7,8 Prozent auf 1,813 Milliarden Euro. Die Einnahmen pro Tonnenkilometer gingen ihrerseits um 4,4 Prozent auf 15,04 Cents zurück. Bei unveränderten Parametern für beide Indikatoren würde sich beim Umsatz ein Rückgang um 16,7 und beim Tonnenkilometer-Ergebnis um 12,1 Prozent ergeben.
Noch immer liegt die Frachtkapazität der drei Akteure Air France, KLM und Martinair zu hoch im Vergleich zur Entwicklung des Realgeschäfts. Sie wurde um 3,3 Prozent verkleinert, erreicht wurden im Berichtszeitraum 6,711 Milliarden Tonnenkilometer. Die Ausnutzung des Transportraums lag unter 60 Prozent. Dennoch ist die Gesellschaft optimistisch, in zwei Jahren wieder rentabel arbeiten zu können und stützt diese Hoffnung auf das Sanierungsprogramm „Perform 2020“, in dessen Zuge während der Winterperiode 2014/2015 drei Boeing 747 ausgemustert wurden. Bis Juni kommenden Jahres sollen auch alle Apparate vom Typ MD11 folgen. Dank der damit erzielten Kapazitätsverringerung dürfte Air France/KLM im Jahre 2017 wieder ein ausgewogenes Betriebsergebnis erreichen können, heisst es in einer Mitteilung zum Ergebnis aus dem dritten Quartal. Ende kommenden Jahres werde man nur noch fünf Voll-Cargo-Maschinen einsetzen.
Den Abbau der Frachtkapazitäten insgesamt hat das Unternehmen zwischen Juli und Oktober beschleunigt - insgesamt um 7,4 Prozent, im Cargo-Bereich um 30 Prozent. Gemessen am Rückgang des Verkehrs um 10,1 Prozent im selben Zeitraum war dies jedoch immer noch zu wenig - der Frachtumsatz ging hier um 17,8 Prozent auf 584 Millionen Euro zurück. Dennoch sieht man bei Air France/KLM in den Zahlen des letzten Quartals einen Lichtblick. Die Verluste habe man im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringern können, das Betriebsergebnis wies nur noch ein Minus von 81 Millionen aus und verbesserte sich damit um 21 Millionen Euro. (jb)
Air France/KLM: 222 Millionen Verlust im Frachtgeschäft bis Oktober
Die Airline steuert durch den Abbau von Frachtkapazitäten der Entwicklung entgegen und hofft auf eine positive Entwicklung.