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450.000 Stunden Stillstand: Die ADAC Staubilanz 2024

06.02.2025 12:55 Uhr | Lesezeit: 3 min
Nahaufnahme von Lkw im Stau
Der staureichste Tag im Jahr 2024 war der 17. Mai (Symbolbild)
© Foto: Canetti/Getty Images

Der ADAC hat vergangenes Jahr mehr als eine halbe Million Staus gezählt. Zwei Bundesländer machen den Löwenanteil aus. Eine Kennzahl hat sich gegen den Trend entwickelt.

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Die Zahl der Staus auf deutschen Autobahnen ist gestiegen. In seiner Bilanz für 2024 zählt der ADAC insgesamt 516.000 Staus, wie er mitteilte. Das waren 12.000 mehr als im Vorjahr. Auch ihre Dauer stieg. Ein Überblick:

Wie haben sich die Staus entwickelt?

Neben der reinen Zahl der Staus erhebt der ADAC auch deren Dauer. Zusammengezählt ergeben sich im vergangenen Jahr 448.000 Stunden, 21.000 mehr als im Vorjahr. Dabei geht es nicht darum, wie lange einzelne Autofahrer in diesen Staus standen, sondern darum, wie lange sie von der Entstehung bis zur Auflösung existierten. Die aufaddierte Strecke der Staus entwickelte sich dagegen in die andere Richtung: 859.000 Kilometer sind zwar deutlich mehr als die Strecke von der Erde zum Mond und zurück aber ein Rückgang um 18.000. Insgesamt deuten die Zahlen auf eine leichte Verschlechterung hin. 

Trotz des aktuellen Anstiegs liegt die Dauer des Staus weiter unter den Werten, die der ADAC für das Vor-Corona-Jahr 2019 ermittelt hatte. Die Zahlen sind angesichts einer 2022 überarbeiteten Methodik aber nur bedingt vergleichbar. 

Woran lag die Verschlechterung?

Der ADAC macht vor allem ein um vier Prozent gestiegenes Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen und eine hohe Zahl an Baustellen für die Entwicklung verantwortlich. Er mahnt daher an, die Verkehrsinfrastruktur zu modernisieren und auszubauen. 

Wo staute es sich besonders stark?

Deutsche Hochburg mit Blick auf Staus ist Nordrhein-Westfalen. 31,5 Prozent der Kilometer an Stau entfielen auf das dicht besiedelte Bundesland - rund 270.000 Kilometer. Bayern folgt mit 16,4 Prozent oder rund 141.000 Kilometern vor Baden-Württemberg mit 104.000. Bei der Dauer der Staus ist die Verteilung ähnlich. 

Dieser Vergleich ist allerdings angesichts der unterschiedlich großen Autobahnnetze nicht fair. Der ADAC hat daher auch die Stunden an Stau pro Autobahnkilometer errechnet. Hier liegen die Stadtstaaten mit Werten von 202 in Berlin, 180 in Hamburg und 102 in Bremen vorn. Bei den Flächenländern sind NRW mit 69 und Baden-Württemberg mit 46 besonders betroffen. Im Vergleich der Fernautobahnen sieht der ADAC die A1, A3 und A8 als am stärksten betroffen. 

Wann staute es sich am stärksten?

Über die Woche verteilt sind Mittwoch und Donnerstag am stauträchtigsten. Das Wochenende fällt im Vergleich dazu stark ab - dann ist das Stauaufkommen weniger als halb so hoch.   

An den Werktagen war der frühe Morgen besonders betroffen - Ausnahme ist dabei der Freitag, an dem die Stauspitze um die Mittagszeit liegt. Am Wochenende ist auf den Autobahnen am ehesten der späte Vormittag bis Mittag betroffen. Die schlimmsten Stautage stehen oft im Zusammenhang mit Reiseverkehr vor Feiertagen, so auch im vergangenen Jahr: Nummer eins war laut ADAC der 17. Mai, der Freitag vor dem langen Pfingst-Wochenende mit 2.500 Staustunden und einer Gesamtlänge von 5.200 Kilometern. Am 8. Mai, dem Tag vor Christi-Himmelfahrt waren es 2.300 Staustunden und 5.000 Staukilometer. Beide Tage sind Klassiker der Staubilanz. Auch die Tage vor Fronleichnam und dem Tag der Deutschen Einheit oder der Freitag vor Beginn der Sommerferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren besonders staugeplagt. 

Daneben gab es allerdings auch wetterbedingte Staulagen: So sorgte der Wintereinbruch vom 15. bis 18. Januar für lange Staus, ebenso winterliche Straßenverhältnisse am 19. November.

Was war der schlimmste Stau? 

Dieser Titel gebührt den ADAC-Zahlen nach der A61 am 18. Januar. Während des bereits angesprochenen Wintereinbruchs kam es zwischen Ludwigshafen und Mönchengladbach sowie in der Gegenrichtung Koblenz - Ludwigshafen zu 77 beziehungsweise 70 Kilometern Stau.

Wie werden die Zahlen gemessen?

Die Messungen beruhen auf Positions- und Geschwindigkeitsinformationen von Lkw-Flotten und Smartphone-Apps. Als Stau gilt ein Ereignis, wenn auf einem Autobahnabschnitt über eine gewisse Zeit die Geschwindigkeit unter 20 Stundenkilometer fällt. In die Längenbilanz fließen nur Staus ab einem Kilometer ein, jeweils mit ihrer maximalen Ausdehnung.

 

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