Hamburg. Gegen das beschlossene Ende oder die Verkleinerung des Hamburger Freihafens wird der Widerspruch lauter. Eine Gruppe von 120 Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern hat am Donnerstag in Hamburg öffentlich den Erhalt des 120 Jahre alten Freihafens gefordert. „Die Abschaffung der Freizone gefährdet Umsatz, Arbeitsplätze und Sicherheit im Hafen, löst aber keines der Infrastrukturprobleme“, sagte der Sprecher der „Initiative Pro Freihafen“, Ralf Nörtemann. Der frühere Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) ergänzte: „Was 120 Jahre lang das Erfolgsmodell des Hamburger Hafens war, darf nicht einfach abgeschafft werden.“ Die Abschaffung oder Verkleinerung des Freihafens ist Teil der schwarz-grünen Koalitionsvereinbarung und wird von den meisten Hafenunternehmen und ihren Verbänden unterstützt, ebenso wie von den Reedern. Hintergrund sind die veränderten zollrechtlichen Rahmenbedingungen in der EU, die den Umgang mit zwei verschiedenen Zollsystemen innerhalb des Hafens bürokratisch und aufwendig machen. Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) hatte angekündigt, bis zum Jahresende die Details eines neuen Hafenkonzepts zu veröffentlichen. Die in der Initiative zusammengeschlossenen Gegner des Vorhabens befürchten, dass Hamburg durch die Abschaffung der Freizone eine international wie national anerkannte Besonderheit im Hafen verlöre. (dpa/pi)
120 Unternehmen fordern Erhalt des Hamburger Freihafens
Initiative Pro Freihafen: „Abschaffung der Freizone gefährdet Umsatz, Arbeitsplätze und Sicherheit im Hafen“