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Wirtschaftsverbände: Schluss mit der Kippe am Arbeitsplatz!

16.01.2012 10:39 Uhr
Wirtschaftsverbände: Schluss mit der Kippe am Arbeitsplatz!
Den deutschen Wirtschaftsverbänden sind Raucherpausen ein Dorn im Auge
© Foto: dapd/Lukas Barth

Gymnastik statt Glimmstängel: Deutsche Unternehmensverbände sprechen sich gegen Zigarettenpausen am Arbeitsplatz aus

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Berlin. Wirtschaftsverbände des Mittelstands haben die Einführung komplett rauchfreier Arbeitszeiten in Deutschland gefordert. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, sollen Beschäftigte künftig nur noch in der Mittagspause oder nach Feierabend qualmen dürfen. „Raucherpausen kosten die Betriebe bares Geld und stören den Arbeitsablauf“, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, der Zeitung. Selbst bei nur drei fünfminütigen Zigarettenpausen am Tag koste ein Raucher seinen Arbeitgeber im Jahr deutlich über 2000 Euro, rechnet er vor. „Gymnastik statt Glimmstängel“ lautet Ohovens Vorschlag für Abreitspausen. Als Vorbild nannte er Schweden, wo viele Betriebe das Konzept „rauchfreie Arbeitszeit“ umsetzen und forderte: „Schluss mit dem blauen Dunst während der Arbeit.“

Bei Gewerkschaften und Politikern stieß die Forderung auf wenig Gegenliebe. „Die Behauptung, Raucherpausen würden den Arbeitsablauf stören oder gar den Betrieb lahmlegen, ist geradezu grotesk“, erklärte Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) der „Bild“-Zeitung. Pausen seien angesichts der zunehmenden Arbeitsbelastung immer wichtiger. Ein Rauchverbot auch während dieser Pausen erhöhe unnötig den Druck auf die Arbeitnehmer. Auch die SPD übte Kritik. Er sei zwar für einen strengen Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz, sagte Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dem Blatt. Aber: „Ein Rauchverbot in kleinen Pausen vor der Tür wäre eine massive Diskriminierung.“

Im Durchschnitt summierten sich die Zigarettenpausen täglich auf eine halbe Stunde Arbeitszeit. Eine gesetzliche Regelung des Nichtraucherschutzes über das bereits geltende Maß hinaus ist nach Ansicht der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) dennoch unnötig. „Entscheidungen über Rauchverbote und den Nichtraucherschutz muss jedes Unternehmen selbst treffen“, teilte der Verband mit. Wie der Nichtraucherschutz in den Betrieben umgesetzt werde, solle auch künftig von Betriebsrat und Arbeitgeber bestimmt werden. (ag)

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