Oss. Vos Logistics aus den Niederlanden hat eine halbe Million Euro Kaution bezahlt, um 89 eigene Lkw aus den Händen belgischer Kontrollbehörden wieder zu bekommen. Vos steht unter dem Verdacht, Sozialdumping mithilfe dieser Fahrzeuge und ihrer Fahrer betrieben zu haben. Belgische Kontrolleure hatten die 89 Lkw deshalb Anfang März auf den Geländen der beiden belgischen Vos-Niederlassungen festgesetzt.
Für die Bereitstellung der Kautionssumme hat Vos Logistics eine zusätzliche Hypothek für Teile seines belgischen Firmengeländes in Pittem aufgenommen, berichtet das niederländische Fachmagazin TTM.nl. Die Kautionssumme könnte im Falle einer Verurteilung von Vos auf das Bußgeld angerechnet werden.
„Die Sache mit der Hypothek hat länger gedauert, als zunächst gedacht“, lässt sich Vos-Direktor Frank Verhoeven von TTM.nl zitieren. Kurz nach der Festsetzung der Lkw war Verhoeven noch davon ausgegangen, die Fahrzeuge binnen einer Woche wieder einsetzen zu können. Sein Unternehmen sei weiterhin bereit, mit den belgischen Behörden an der Aufklärung der Vorwürfe zusammenzuarbeiten, teilt Verhoeven weiter mit.
Die belgischen Behörden verdächtigen Vos, polnische Fahrer ausschließlich in Westeuropa einzusetzen, obwohl die betroffenen Fahrer bei der Vos-Niederlassung in Polen gemeldet sind. Vos hingegen sieht sich keiner Schuld bewusst und hatte bereits Anfang März angegeben, korrekt nach europäischem Regeln zu handeln.
Das Unternehmen im Überblick
Vos Logistics gehört zu den Top 10 der größten Transport- und Logistikunternehmen in den Niederlanden und betreibt neben mehreren Niederlassungen in den Niederlanden selbst weitere Standorte in sieben europäischen Ländern, darunter auch Deutschland. Nach eigenen Angaben beschäftigt Vos 3000 Mitarbeiter, besitzt 1400 Zugmaschinen, 4000 Ladeeinheiten und eine Lagerhausfläche von insgesamt 300.000 Quadratmetern. (kw)
Walter Beeck