Die sächsische Landesregierung will bei ihrer auswärtigen Kabinettssitzung an diesem Dienstag in Brüssel vor allem die Halbleiter-Produktion in den Blick nehmen. Der russische Krieg in der Ukraine habe drastisch gezeigt, dass es mehr europäische Souveränität brauche, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) vorab. "Das ist auch beim Thema Mikroelektronik deutlich. Ohne Halbleiter wird es keine Energiewende, keine Energiesouveränität und keine Mobilitätswende geben." Wenn man sich anschaue, welche Kapazitäten benötigt würden, müsse Europa die Halbleiterindustrie in neuen Größenordnungen stärken.
Sachsen will Silicon Saxony werden
"Sachsen will sich als größter Mikrochip-Standort in Europa - dem Silicon Saxony - mit seinen Kompetenzen einbringen. Deshalb finden hier in Brüssel viele Gespräche statt", sagte Dulig. Zuvor hatte schon Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine zügige Umsetzung der europäischen Halbleiter-Pläne gefordert. Mit dem sogenannten Chips Act will die EU verhindern, dass Europa bei der Produktion von Mikrochips weiter von Asien und Amerika abgehängt wird.
Dulig betonte, dass er sich für Sachsen-Anhalt für die dortige Intel-Ansiedlung freue. Es gehe darum, den Standortvorteil Ost auszubauen - davon werde auch Sachsen profitieren. Der Prozess zeige jedoch auch, wo die Herausforderungen der Zukunft lägen: "Wir reden über ein ausreichendes Angebot an Arbeits- und Fachkräften und zum zweiten über ausreichende Flächen, die benötigt werden. Hier reicht nicht ein kleines Gewerbegebiet aus", sagte Dulig.
Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) und er erarbeiteten im Auftrag der Landesregierung ein Konzept zur strategischen Anwerbung von Flächen durch den Freistaat. (ste/dpa)