In der niedersächsischen Speditions- und Logistikbranche mit rund 50.000 Beschäftigten beginnen am kommenden Dienstag, 6. Februar, die Tarifverhandlungen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn und eine Laufzeit von elf Monaten für die Branche, zu der auch das Paketgewerbe zählt, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte. Außerdem solle die Jahressonderzahlung um 750 Euro erhöht werden. Sollte es bei den Verhandlungen zu keiner Einigung kommen, sei mit Warnstreiks zu rechnen. "Viele Beschäftigte haben Schwierigkeiten, bei den gestiegenen Preisen ihre Familie zu ernähren und die Wohnung zu heizen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Thomas Warner.
Seit Jahren beklage die Speditions- und Logistikbranche einen deutlichen Arbeitskräftemangel und eine zunehmende Fluktuation, teilte Verdi mit. Vor allem bei den Berufskraftfahrern erhöhe sich der Fachkräftemangel in Deutschland jährlich um etwa 15.000 fehlende Fahrer. "Nur wer seinen Arbeitnehmern vernünftige tarifliche Rahmenbedingungen bietet, wird Arbeitskräfte an sich binden können und auf dem Arbeitsmarkt neue Beschäftigte gewinnen", sagte Warner.
Als weitere Verhandlungstermine wurden der 16. und der 20. Februar vereinbart.