Wien. Möglichst rasch, aber doch spätestens bis zum Jahr 2025, will der Fachverband Spedition & Logistik in der Wirtschaftskammer Österreich das von den österreichischen Spediteuren seit Jahren kritisierte Zollverfahren 4200 abschaffen. Für den seit Anfang Juli neu agierenden Obmann dieses Fachverbandes, Alfred Wolfram, herrscht dringender Handlungsbedarf, weil das Verfahren für Österreichs Spediteure gegenüber anderen Ländern deutlich nachteilig sei.
In den Ländern Deutschland, Frankreich oder in den Niederlanden gebe es ein solches Verfahren nicht. „Wir wollen in Österreich eine rechtliche Gleichstellung mit diesen Ländern erreichen“, sagte Wolfram gegenüber der VerkehrsRundschau. Das Problem des kritisierten Verfahrens sieht folgendermaßen aus: Wird beispielsweise im Import eine Ware in Österreich verzollt und an einen Empfänger in Ungarn weiterspediert, dann wird dem österreichischen Verzollungsspediteur die Einfuhrumsatzsteuer vorgeschrieben, obwohl diese Steuer in Ungarn fällig wäre. Der Spediteur haftet somit für die Einfuhrumsatzsteuer, sollte diese vom Empfänger in Ungarn nicht entrichtet werden.
Würde das Verfahren 4200 abgeschafft, könnten laut dem Fachverband Spedition & Logistik rund 2000 neue Arbeitsplätze entstehen. (mf)