Schwerin. Fuhrunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern schließen sich den Schadenersatzklagen gegen Beteiligte des sogenannten Lkw-Kartells an. Die meisten Mitgliedsunternehmen im Landesverband des Verkehrsgewerbes (LVM-V), die zwischen 1997 und 2010 neue Fahrzeuge gekauft haben, würden sich an Sammelklagen beteiligen, sagte Verbandspräsident Rolf Kroeger am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Das sei noch nicht abgeschlossen. Zuvor hatte die „Schweriner Volkszeitung” berichtet. Im Landesverband des Verkehrsgewerbes sind mehr als 250 Unternehmen mit über 2500 Mitarbeitern zusammengeschlossen.
Der LVM-V hatte im Vorfeld seine Mitgliedsunternehmen über die verschiedenen Möglichkeiten von Sammelklagen in Informationsveranstaltungen unterrichtet. „Welches Unternehmen sich welchem Modell einer Sammelklage anschließt, bleibt aber jedem selbst überlassen", betonte Kroeger auf Anfrage der VerkehrsRundschau.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Sommer Geldbußen verhängt, weil Lkw-Hersteller über 14 Jahre hinweg unter anderem Verkaufspreise für Lastkraftwagen abgesprochen hatten. Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault wurden zu einer Rekordstrafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert. Gegen die ebenfalls verdächtigte schwedische VW-Tochter Scania liefen die Ermittlungen weiter, weil das Unternehmen den Vergleich ablehnte. Die Münchner VW-Tochter MAN kam als Hinweisgeber straffrei davon, was sie allerdings nicht vor Schadenersatzforderungen schützt. Im März hatten mehr als 200 mittelständische Spediteure eine millionenschwere Schadenersatzforderung gegen die Beteiligten des von der EU aufgedeckten Lkw-Kartells gerichtet. (dpa/sno)