Der sogenannte Tankrabatt sei von Händlern und Tankstellenbetreibern zwar im Wesentlichen an Kunden weitergegeben worden. Ein Vergleich mit den Preisen in Frankreich zeige aber, dass im Juli und August andere Faktoren die Preisdämpfung überlagert hätten. Das geht aus einer Auswertung des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI hervor.
Zu den Preistreibern zählt den Angaben zufolge vor allem die Trockenheit und der damit verbundene niedrige Pegelstand des Rheins. Das sorge vor allem bei Diesel für hohe Transportkosten und damit steigende Preise. Andererseits wären die Preise ohne den Rabatt sogar noch höher gewesen. Bei Superbenzin der Sorte E10 zeige sich der gleiche Effekt, allerdings nicht im gleichen Ausmaß, da Superbenzin im Vergleich zu Diesel in weit geringerem Ausmaß importiert werden muss.
Kartellamt will Kraftstoffpreise weiterhin beobachten
Das Bundeskartellamt will die Entwicklung der Kraftstoffpreise in den kommenden Tagen und Wochen genau im Blick behalten. "Wir werden weiter ganz genau hinsehen und darüber informieren, wie sich die Preise entwickeln und was passiert, wenn die Steuerermäßigung zum 1. September wegfällt", sagte der Präsident der Wettbewerbsbehörde, Andreas Mundt, am Dienstag anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts.
Bereits seit März habe das Kartellamt die Beobachtung der Kraftstoffpreise an den rund 15 000 Tankstellen in der Bundesrepublik intensiviert und darüber hinaus eine Untersuchung der Raffinerie- und Handelsebenen eingeleitet. "Bislang weiß man wenig darüber, was zwischen Rohöleinkauf und dem Verkauf an der Tankstelle eigentlich passiert", sagte Mundt. Erste Ergebnisse der Untersuchung will die Behörde im Herbst vorlegen.