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Firmenpleiten: Zahl der insolventen Unternehmen steigt

29.06.2023 14:03 Uhr | Lesezeit: 2 min
Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens
Die enormen Kostenbelastungen durch die gestiegenen Energie- und Materialpreise machen immer mehr Unternehmen zu schaffen
© Foto: Zoonar | stockfotos-m/picture alliance

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt in Deutschland wieder deutlich an. 8.400 Firmenpleiten registrierte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in den ersten sechs Monaten dieses Jahres, wie sie am Donnerstag mitteilte. Dies bedeutet eine Steigerung um 16,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.

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Häufiger als sonst gerieten laut Creditreform in den vergangenen Monaten auch mittlere und große Unternehmen in die Krise, so dass die Zahl der von Pleiten ihrer Arbeitgeber betroffenen Arbeitnehmer überproportional stieg - von 68.000 im ersten Halbjahr 2022 auf schätzungsweise 125.000 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

"Die enormen Kostenbelastungen durch zu hohe Energie- und Materialpreise zeigen Wirkung. Nach Jahren sinkender Insolvenzzahlen hat sich der Trend gedreht", sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. Auch globale Krisen wie die Pandemie oder die Energiepreisinflation hätten Auswirkungen auf größere Unternehmen, erklärt Hantzsch weiter. Trotz der signifikanten Zunahmen bei den Fällen handele es sich aber eher um eine Normalisierung als um eine "Insolvenzwelle", meinte der Experte.

Prognose für die kommenden Monate

Für den Rest des Jahres rechnet Creditreform eher mit einer weiteren Verschärfung der Situation. "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen bleiben durch die Inflation und auch durch die Zinswende sehr angespannt", sagte Hantzsch. "Die Zahl der Zahlungsausfälle könnte sich in den kommenden Monaten sogar noch beschleunigen."

 Mit dieser Einschätzung steht die Wirtschaftsauskunftei nicht allein. Auch der Kreditversicherer Allianz Trade rechnet in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten. Insgesamt erwartet er im laufenden Jahr nach einer im April veröffentlichen Studie etwa 17.800 Unternehmensinsolvenzen - gut 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein wichtiger Grund dafür sei auch die nach den Bankturbulenzen des Frühjahrs zu beobachtende restriktivere Kreditvergabe der Geldinstitute, meinten die Experten. Doch mag auch Allianz Trade nicht von einer Pleitewelle reden. Schließlich seien die Fallzahlen in Deutschland zuletzt auf historisch niedrigem Niveau gewesen.

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