Weniger Unternehmen in Deutschland als zuletzt wollen einer Umfrage zufolge in den nächsten Monaten ihre Preise anheben.
Wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag, 31. Januar, mitteilte, sanken die Preiserwartungen für die Gesamtwirtschaft im Januar auf 35,4 Punkte nach 40,1 Punkten im Dezember. Die Punktzahl gibt an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen.
Vor allem das Verarbeitende Gewerbe, aber auch Dienstleister, Baugewerbe und Handel planten seltener, ihre Preise zu erhöhen. "Die bestätigt einmal mehr, dass wir den Scheitelpunkt der Inflationswelle hinter uns gelassen haben", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Allerdings werde der Anstieg der Verbraucherpreise nur allmählich abflachen.
Vor allem in den konsumnahen Bereichen seien die Preiserwartungen weiter hoch und gingen nur langsam zurück, hieß es. Lebensmittel-, Spielwaren- und Schreibwarenhändler, Reisebüros und -veranstalter sowie Hotels planten sogar wieder häufiger als im Vormonat, die Kunden stärker zur Kasse zu bitten. Hingegen seien die Preiserwartungen im Einzelhandel für Fahrräder, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik sowie in der Gastronomie zurückgegangen.
Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen in fast allen Bereichen gefallen, so das Ifo-Institut weiter. Gerade die energieintensiven Industrien profitierten von sinkenden Preisen für Erdgas, Rohöl und Strom. Im Papiergewerbe wollten bereits die Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Preise senken. Besonders hoch und kräftig gestiegen seien dagegen die Preiserwartungen bei Getränkeherstellern.
Die Verbraucherpreise waren in Deutschland im vergangenen Jahr um fast 8 Prozent gestiegen, getrieben von teurer Energie und Lebensmittel wegen des Ukraine-Krieges. Ökonomen sehen keine rasche Entspannung.