Brüssel. In einer großangelegten Aktion haben die Polizei- und Justizbehörden in fünf EU-Ländern offenbar einen organisierten Ring von in Frankreich aktiven Autobahndieben zerschlagen. Das haben Europol und die EU-Behörde für Justizzusammenarbeit Eurojust bestätigt, die die Untersuchung koordiniert hatten. Bei der gemeinsamen Aktion der Ermittlungsbehörden von Frankreich, Ungarn, Deutschland, Rumänien und Österreich seien rund 20 Häuser durchsucht worden, 22 Verdächtige seien festgenommen und weitere 13 EU-weite Haftbefehle ausgestellt worden, heißt es in einer Mitteilung.
Der Gruppe wird vorgeworfen, zwischen 2010 und März 2011 auf französischem Boden mehr als 70 Diebstähle begangen und dabei einen Schaden von rund drei Millionen Euro angerichtet zu haben. Der Ring habe mit mehren Teams in Frankreich operiert, die sich gezielt LKW mit hochwertigen Gütern vornahmen, die auf Parkplätzen entlang der Autobahn standen. Die Überfälle hätten nachts stattgefunden, während die Fahrer schliefen.
Die meisten Mitglieder der Gruppe seien Rumänen, der wichtigste Organisator saß in Ungarn, wo auch das Diebesgut gelagert wurde. Deutschland wurde für die Logistik sowie als Treffpunkt für den Tausch von LKW genutzt, Österreich war gelegentlich Transitland. Bei der Aktion seien eine große Zahl von Beweisen und Diebesgut sichergestellt worden, ließ Eurojust wissen. (tof)