Berlin. Das Förderprogramms „Abbiegeassistent Berlin“ des Senats wird von Unternehmen bislang relativ wenig genutzt, wie Angaben der Investitionsbank Berlin (IBB) zeigen. Bis Ende Januar 2021 wurden Zuwendungsbescheide für 177 Lkw erteilt worden, wie ein Sprecher der Bank, unter deren Dach das Förderprogramm abgewickelt wird, gegenüber der VerkehrsRundschau mitteilte. Insgesamt seien bisher nur 23 Förderanträge gestellt worden – teilweise für mehrere Fahrzeuge – , davon wurden laut IBB 17 bewilligt. Rund 160.000 Euro seien bisher durch die bewilligten Anträge gebunden. Pro Jahr stehen insgesamt zwei Millionen Euro im Haushalt bereit.
Zuschuss von 80 Prozent für Kauf und Einbau des Systems
Das Land hatte die Förderrichtlinie Ende November 2020 angekündigt. Ab 10. Dezember vergangenen Jahres konnten Anträge gestellt werden, wie die VerkehrsRundschau berichtete. Voraussetzung für den Zuschuss von 80 Prozent für den Kauf und den Einbau des Systems ist, dass das Unternehmen eine Betriebsstätte in Berlin hat und den jeweiligen Lkw überwiegend in Berlin betreibt. Im Unterschied zum Bund fördert Berlin nur Kamera-Monitor-Systeme mit akustischer und optischer Warnung.
Ein Branchenvertreter zeigte sich gegenüber der VerkehrsRundschau irritiert, dass nur so wenige Anträge gestellt wurden. Anekdotisch berichtete er, dass Unternehmen mit hohem Leidensdruck – schweren Abbiegeunfälle in der Vergangenheit – bereits auf eigene Kosten oder mit Bundesförderung nachgerüstet haben. Bisher von solchen Unfällen verschonte Unternehmen würden möglicherweise nicht die Notwendigkeit sehen, ihre Lkw nachzurüsten. (roe/sn)
>> Mehr Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der Webseite der IBB.