Stockholm/Frankfurt. Rückschlag für die europäische Expansion von Railion. Die schwedische Regierung hat beschlossen, ihre nationale Güterbahn Green Cargo in Staatshänden zu lassen. Damit sind die Kaufpläne von Railion gescheitert. Die DB-Tochter hatte ein Übernahmeangebot gemacht, mit dem Ziel, die nun wieder gewinnbringende schwedische Bahn über eine Kapitalbeteiligung in den Railion-Verbund einzubringen. Damit hätte sich die europäische Präsenz von Railion erheblich ausgeweitet. Die schwedische Regierung will nun das Kapital von Green Cargo um etwa 70 Millionen. Euro erhöhen. Künftig soll die Güterbahn finanziell unabhängig bleiben, operativ aber doch mit Railion enger zusammenarbeiten. Der Hintergrund: etwa 80 Prozent des schwedischen Schienengüterverkehrs führt nach oder über Deutschland. Gegen den Verkauf hatten sowohl Politiker und Gewerkschaften als auch Großkunden protestiert. Sie fürchteten eine Zunahme der deutschen Dominanz im nationalen Markt, nachdem die Platzhirsche ASG und Bilspedition bereits vor einigen Jahren von DHL beziehungsweise Schenker aufgekauft worden waren. Nach mehreren Jahren in der Verlustzone kehrte Green Cargo im Jahr 2004 mit einem Gewinn von 4,8 Millionen Euro erfolgreich in die schwarzen Zahlen zurück. Der Umsatz erreichte 658 Mio. Euro und die Verkehrsleistung erhöhte sich um 2,3 Prozent auf 13,122 Millionen Tonnenkilometer Green Cargo wurde im Jahr 2000 von der schwedischen Bahn ausgegliedert. (pn)
Railion scheitert bei Übernahme von Green Cargo
Schwedische Regierung will nationale Güterbahn in Staatshänden lassen