Amberg. Die Übernahme des US-Kunststoffherstellers TMD im vergangenen Herbst und die starke Nachfrage nach Sitzen für Nutzfahrzeuge haben dem bayerischen Autozulieferer Grammer zum Jahresstart deutlich mehr Umsatz und Betriebsgewinn beschert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz im ersten Quartal um 17,5 Prozent auf 534 Millionen Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ebenso stark auf 24 Millionen Euro, wie Grammer am Dienstag in Amberg mitteilte.
Deutlich schwächer war die Nachfrage der europäischen Autohersteller nach Mittelkonsolen, Armlehnen und Kopfstützen. Doch die deutlich stärkere Nachfrage nach Sitzen für Baumaschinen, Gabelstapler und Traktoren glich dies aus. Das Geschäft mit den Nutzfahrzeug-Sitzen ist kleiner als die Autosparte, aber deutlich profitabler. Für das Gesamtjahr rechnet der Zulieferer mit „einer sehr leichten Steigerung aus den bisherigen Konzerngeschäften”, einem Umsatzwachstum auf über 2,1 Milliarden Euro und einem Betriebsergebnis „sehr deutlich über dem Ebit des Geschäftsjahres 2018”.
Grammer beschäftigt inzwischen 15.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen war in einer Abwehrschlacht gegen die Investorenfamilie Hastor im August 2018 von dem chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng übernommen worden. Ab kommendem August wird Grammer von dem bisherigen Knorr-Bremse-Manager Thorsten Seehars als neuem Vorstandschef geleitet. (dpa)