Lisle. Der US-amerikanische Truckhersteller Navistar kommt dank der guten Lkw-Konjunktur in Nordamerika immer besser in Fahrt. Auch Verzögerungen in der Lieferkette konnten der Beteiligung von Volkswagen zuletzt nur wenig anhaben. Weil sich die Probleme im vierten Geschäftsquartal (Ende Oktober) zudem auflösen sollen, rechnet Navistar für das Gesamtjahr nun mit mehr Umsatz und Gewinn, wie das Unternehmen am Donnerstag in Lisle im US-Bundesstaat Illinois mitteilte.
Spekulation über Übernahme durch VW
Volkswagens Truck- und Bussparte - seit kurzem Traton genannt - ist mit knapp 17 Prozent an Navistar beteiligt, die beiden Unternehmen wollen über einen gemeinsamen Einkauf sowie einer Zusammenarbeit bei Antriebstechnologie sparen. Immer wieder wird spekuliert, Volkswagen könne Navistar auch komplett übernehmen, um auf dem nordamerikanischen Markt ein festeres Standbein zu bekommen. Ab einer Beteiligung von 17 Prozent müssten die Wolfsburger den Navistar-Aktionären ein Übernahmeangebot machen.
Der Erlös von Navistar soll nun 10,1 bis 10,4 Milliarden US-Dollar erreichen statt 9,75 bis 10,25 Milliarden, wie bisher angepeilt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird zwischen 775 Millionen und und 825 Millionen Dollar erwartet. Bisher war Chef Troy Clarke von höchstens 775 Millionen ausgegangen. Die Navistar-Aktie legte vor dem US-Börsenstart um knapp 4 Prozent zu. (dpa)