München. Angesichts der hohen Temperaturen von bis nahe an die 40 Grad, weist der ADAC Truckservice auf die daraus folgenden hohen Belastungen für Lkw-Fahrer und Paketboten hin. Für sie bedeute die Hitzewelle Stress pur. Neben der körperlichen Belastung steige auch die Unfallgefahr durch hitzebedingte Reifenschäden, warnt der ADAC. „Verkehrsteilnehmer unterschätzen immer wieder das Gefahrenpotenzial bei Extremwetterlagen. Wir wissen aus Erfahrung, dass Hitze, Baustellen, Stau und Lieferdruck eine brandgefährliche Mischung sind, die Menschen und Material oft an ihre Grenzen bringt“, sagt ADAC Truckservice-Geschäftsführer Dirk Fröhlich.
Die wichtigste Hitzeregel in Sachen Technik sei der richtige Reifendruck. Lkw-Lenker sollten jetzt vorbeugend Reifen und Reserveräder auf Beschädigungen und Fremdkörper untersuchen und den Druck am kalten Reifen prüfen. Anhaltende Sonneneinstrahlung heizt den Asphalt auf bis zu 60 Grad Celsius auf. Die Reifen werden weicher und verschleißen schneller. Stimmt der Luftdruck nicht, überhitzen die Pneus, sie können platzen oder sogar Feuer fangen.
Verhalten bei einem Reifenbrand
Bei Zwillingsbereifung rät der ADAC Truckservice, mit Warnblinker schlingernd weiterzufahren, bis sich der brennende Reifen von der Felge gelöst hat. Mit Single-Bereifung oder einem Reifenbrand an der vorderen Lenkachse sei jedoch maximal Schrittgeschwindigkeit ratsam, denn sobald sich der Gummi von der Felge löst, wird das Fahrzeug in der Regel unkontrollierbar und könnte bei höheren Geschwindigkeiten leicht zum Beispiel eine Leitplanke durchbrechen. Danach den Lkw auf dem Standstreifen anhalten, Zugmaschine abkoppeln und rund 20 Meter entfernt abstellen. Keinesfalls darf ein brennender Lkw unter einer Brücke oder in einem Tunnel abgestellt werden, auch dann nicht, wenn sich der Gummi bereits gelöst hat.
Lkw-Fahrer und Paketboten sollten darüber hinaus gesundheitlich vorbeugen. Leichtes Essen sowie ausreichend Schlaf und Flüssigkeit sind bei großer Hitze obligatorisch. Keine gute Idee sind laut ADAC hingegen eiskalte Getränke. Sie fördern sogar das Schwitzen, weil der Körper den großen Temperaturunterschied ausgleichen muss. Der ADAC Truckservice rät, drei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu trinken und die Klimaanlage maximal auf circa sechs Grad unter Außentemperatur einzustellen. Für einen erfrischenden Sofort-Effekt sorgen außerdem kühlende Körpersprays, kaltes Wasser über die Unterarme laufen zu lassen oder die Beine mit kühlendem Gel einzucremen und in den Pausen hoch zu lagern. Beim Abladen empfiehlt der ADAC eine helle Kopfbedeckung. (tb)