Leipzig. Fast jedes fünfte der europäischen Transportunternehmen lädt die Daten, die der digitale Tachograph im Lkw aufzeichnet, noch immer manuell herunter. Das ergab eine Umfrage das IT-Unternehmens Webfleet Solutions. Der Anbieter von Software und Lösungen für Flottenmanagement in Europa wertete dafür Antworten von insgesamt 1200 Fuhrpark-Entscheidungsträgern in Transportunternehmen aus, um Handhabung und Effektivität des Fahrtenschreibers zu analysieren.
„Transportunternehmen haben die geltenden Tachographen-Bestimmungen einzuhalten, müssen aber gleichzeitig ihre Prozesse so ausrichten, dass die Erfüllung der entsprechenden Anforderungen nicht das Kerngeschäft behindert“, erklärt Wolfgang Schmid, Director Sales D-A-CH bei Webfleet Solutions. Trotz fortschreitender Digitalisierung wenden demnach rund 40 Prozent, die den Download manuell durchführen, monatlich bis zu 30 Minuten pro Fahrzeug auf, weitere 18 Prozent sogar bis zu 1 Stunde. „Würde man diese Zeit jeweils auf die individuellen Flottengröße eines Unternehmens hochrechnen, wäre der negative Effekt auf die Produktivität noch deutlicher“, so Schmid weiter.
Software kann Verwaltungsaufwand verringern
Auch für Transportunternehmen, die den Remote-Download nutzen, kann sich die Einhaltung der Tachographen-Bestimmungen laut Webfleet Solutions als kostenaufwendig, belastend und störend erweisen. Demnach finden es 50 Prozent der Befragten es kompliziert, Daten zur Verfügbarkeit ihrer Fahrer zu erhalten, obwohl genau diese Daten für die Planung wichtig wären. „Telematiklösungen helfen bei der Einhaltung von Tachographen-Bestimmungen“, sagt Schmid. Webfleet Solutions bietet selbst solche Software an, die Transportunternehmen dabei unterstützt, alle erforderlichen Informationen zu dokumentieren, den Verwaltungsaufwand durch Remote-Downloads zu minimieren und Inspektionen zu erleichtern. (ag)