Dortmund. Eine Erhöhung der zulässigen Gewichte von 40 auf 44 Tonnen bei LKW würde den Stahllogistikern das Leben erleichtern. Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Wirtschaftsvereinigung Stahl, forderte auf dem Branchenforum Stahl in Dortmund die Erhöhung der zulässigen Gewichte auf 44 Tonnen. Die Veranstaltung wird gemeinsam ausgerichtet vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) Nordrhein-Westfalen und dem Logistikcluster NRW.
Welsch, zugleich Geschäftsführer der SHS Logistics GmbH, eine Tochter der Stahl-Holding-Saar (SHS), argumentierte mit der verbesserten Zuladung: So könnten zwei Stahlcoils mit jeweils 14 Tonnen untergebracht werden, was inklusive des Eigengewichts des Fahrzeugs die 40 Tonnen leicht überschreiten würde. „Mit der Anhebung auf 44 Tonnen könnten in der Stahlindustrie über 100.000 LKW-Fahrten pro Jahr eingespart werden“, sagte Welsch.
Verband sieht keine Chance für den 44-Tonner
Hermann Grewer, erster Vorsitzender des VVWL und Ehrenpräsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), machte Welsch hingegen keine Hoffnungen, dass sich diese Forderung durchsetzen lässt. Zwar stehe auch der BGL hinter dieser Forderung. Aber: „Deren Erfüllung ist aus meiner Sicht in den kommenden Jahren völlig illusorisch“, sagte Grewer. Er begründete dies mit dem schlechten Zustand der Infrastruktur. „Derzeit gelten 30 bis 40 Prozent der Brücken als sanierungsbedürftig. Die müssen zuerst mal saniert werden, bevor wir überhaupt in die Diskussion über eine Gewichtserhöhung mit der Politik einsteigen können.“ Denn eine Erhöhung der Gesamtgewichte würde zu einer höheren Brückenlast führen. „Das wird derzeit kein Politiker mitmachen“, sagte Grewer. (cd)