Langenhagen. Die Ritter Logistik mit Sitz in Langenhagen und Magdeburg hat am 19. Juli ihre im vergangenen Jahr bestellten drei Hybrid-LKW übernommen. Die Fahrzeuge vom Typ Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid sind seit Mittwoch im Stückgutverteilerverkehr in Hannover und Magdeburg im Einsatz.
„Der Hersteller hat uns Dieseleinsparungen und damit auch entsprechend weniger CO2-Emissionen zwischen 10 und 15 Prozent versprochen", sagt Ritter-Geschäftsführer Andreas Ritter. Seine Fahrzeuge hat er mit dem Daimler-Telematiksystem Fleetboard ausgestattet, um den realen Verbrauch zu überwachen. „Um zu sehen, welche Ersparnisse wirklich möglich sind, haben wir unsere besten Fahrer auf den Fahrzeugen eingesetzt", erklärt Ritter. Praxiswerte lägen nach so kurzer Zeit aber noch nicht vor.
Die Fahrzeuge hätten je zwischen 105.000 und 110.000 Euro gekostet. Der Mehrpreis für die Hybridausstattung habe etwa 45.000 Euro betragen. „Öffentliche Fördergelder haben wir nicht erhalten, aber unsere Partner für den Aufbau, die Reifen und die Versicherung haben uns unterstützt", sagt Ritter. Die Fahrzeuge seien aber auch ein Hingucker, die Fahrer würden auf der Straße auf den Antrieb angesprochen werden.
Die Ritter-Fahrzeuge sind Teil einer Testflotte von insgesamt 50 LKW, die an 35 Logistikdienstleister verkauft worden sind.
Die Technik
Die Basis für den Atego BlueTec Hybrid bildet der Atego 1222 L Euro-V, der den EEV-Standard für reduzierten Partikelausstoß erfüllt. Angetrieben wird der Hybrid-LKW von einem Vierzylinder-Dieselmotor mit 4,8 Liter Hubraum und 160 kW (218 PS) sowie einem wassergekühlten Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 44 kW, der über Lithium-Ionen-Batterien mit Energie versorgt wird.
Der Elektromotor des Mercedes-Benz Atego BlueTec Hybrid ist hinter Verbrennungsmotor und Kupplung, aber vor dem automatisierten Schaltgetriebe verbaut. Bei diesem Aufbau können beide Motoren den LKW einzeln oder kombiniert antreiben. Der Elektromotor des Fahrzeugs übernimmt auch die Funktion eines Generators beim Bergabfahren oder beim Zufahren auf eine Ampel. Dieser lädt die Batterie in diesen Phasen auf. Sie wird dann als Stromquelle für den Elektromotor eingesetzt, der beim Anfahren und Beschleunigen die Leistung des Verbrennungsmotors ergänzt.
Die Motor-Start-Stopp-Anlage des Atego wurde für die Hybrid-Variante angepasst. An roten Ampeln und im Stop-and-Go-Verkehr reagiert der Hybrid, laut Ritter, mit schnellem Motorstillstand. (sv)